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Welche Apps sind für Kinder geeignet und empfehlenswert?

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In Teil 1 der Artikelserie habe ich aufgezeigt, wie kindliches Lernen funktioniert und wie Computerspiele und Handy-Apps das Lernen unterstützen können. In Teil 2 und Teil 3 bin ich auf mögliche negative Auswirkungen eingegangen und habe Fakten und Mythen, Computerspiele betreffend, recherchiert und genauer erklärt.

Als Fazit dieser Recherche hat sich für mich und meine Familie ergeben, dass wir Eltern unsere Kinder von den Neuen Medien nicht fernhalten müssen, wir aber dennoch eine Auswahl treffen sollten. Nicht alle Apps sind es wert, gespielt zu werden. Manche bereiten keine Spielfreude, andere wirken ungünstig auf die Spiegelneurone des Gehirns, wieder andere überfordern die Eigenregulationskompetenz der Kinder. Heute möchte ich euch die Apps vorstellen, die meine Kinder gern spielen und die ich als Sonderpädagogin für geeignet halte.

Manche dieser Apps wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt, damit wir sie ausprobieren können. Doch nur ein kleiner Teil dieser Freicode-Apps hat es hier in diesen Artikel geschafft. Viele von denen, die ich hier vorstelle, habe ich selbst bezahlt. Am Ende des Artikels werdet ihr die Gelegenheit haben, 2x 10 Freicodes zu gewinnen - deshalb haben wir diesen Artikel mit Werbung markiert. Unsere Meinung ist natürlich unbeeinflusst.

Kapu Forest


Kapu Forest ist ein moderner Klassiker der Spiele-Apps. Die App ist für Kinder ab etwa 2 Jahren geeignet und sie führt mit kleinen Minispielen die Kleinkinder an die intuitive Bedienung des Handys heran. Das Kind kann z. B. einen kleinen Fuchs mit Himbeeren füttern, dabei lernt es die "Touch and Drag"-Funktion der Smartphone-Oberfläche kennen. Oder es tippt mit dem Finger mehrmals auf eine Stelle und hilft damit dem Specht, ein Loch in den Baum zu klopfen. Beim Spiel im Maulwurfbau kann das Kind das Smartphone so halten, drehen und wenden, dass eine kleine Scheibe durch die Gänge bis ins Ziel gemurmelt wird. Ein bisschen erinnert das an unsere kleinen Geschicklichkeitsspiele früher, als wir Mini-Murmeln in Löcher bringen sollten. Daneben gibt es auch klassische Logikspiele: So soll das Kind beim Biber den Damm mit Dreieck, Quadrad, Kreis etc. aufffüllen und beim Reh soll es verschiedene Pilze in die entsprechenden Körbe legen. Die Grafik des Spiels ist liebevoll und unaufgeregt, die Spiele sind leicht zu verstehen, motivieren und machen Spaß. Ist ein Mini-Spiel beendet, kommt eine kurze Blumengrafik, die ich persönlich nicht so gelungen finde, weil sie zu sehr auf das Belohnungssystem des Gehirns getrimmt wurde (es wird gleichzeitig gejubelt), aber ich kann damit leben und meine Kinder stört es nicht. Meine Töchter haben das Spiel mit 2 Jahren gespielt und greifen noch heute, mit 6 Jahren, gern danach. Hat man alle Minispiele durchgespielt, kommt man ans Ende des Waldes und somit auch ans Ende des Spiels. Leider schaltet es sich dann nicht automatisch aus. Das Kind könnte zurückscrollen und alle Spiele noch mal spielen. Dafür gibt es einen kleinen Punktabzug.

Kapu Blocks


Kapu Blocks haben wir erst vor kurzem entdeckt und ich liebe dieses Spiel! Meine Kinder allesamt auch, ganz besonders aber mein Sohn. Ziel des Spiels ist es, mit einem Kran verschiedene Bauteile zu einem Haus/Turm/Piratenschiff/Hamburger etc. zu stapeln. Ist das geschafft, verwandelt sich der Kran in eine Abrissbirne und man kann das Gebäude wieder einstürzen lassen. Sehr gut umgesetzt finde ich, dass man eigentlich keinen Fehler machen kann. Das Kind kann beispielsweise einen Leuchttum bauen, aber selbst, wenn es mit dem Kranarm daneben greift und den Teil des Prinzessinenschlosses verbaut oder sogar aus dem Meer einen Wal herausholt und ihn mitverbaut, wird das vom Spiel als valide Version anerkannt. Dadurch kommt es zu echt witzigen Bauten. Ist ein Haus fertig, kann das Kind darauf drücken und ausprobieren, welche kleinen Geheimnisse es hat. Aus dem Prinzessinneschloss z. B. winkt beim Drauftippen eine Prinzessin, Fanfaren werden geblasen oder ein Feuerwerk wird abgefeuert. Es gibt wirklich viele lustige versteckte Kleinigkeiten zu entdecken, so dass das Spiel trotz seiner Einfachheit lange interessant bleibt. Da es etwas Feinmotorik braucht, um den Kran zu bedienen, würde ich dieses Spiel ab 3 Jahren empfehlen. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und war so begeistert, dass er so lange unbeirrt geübt hat, bis auch er einen Turm mit dem Kran bauen konnte. Es geht also auch früher, probiert es einfach aus.

[Kapu Blooms/ Kapu Tickle]


Nun könnte man auf die Idee kommen, auch andere Kapu Apps wären gut. Ich habe Kapu Blooms und Kapu Tickle ausprobiert. Kapu Blooms ist leidlich gut. Das Kind malt Blumenblätter an, diese Farbe wird in Ton umgesetzt und wenn man die Blumen dreht (wie eine Windmühle), ertönt ein Lied. Leider sind es immer die gleichen Tonfolgen und Lieder, egal, welches Muster man malt oder welche Farbe man auswählt. Damit hat das Spiel eigentlich keinen Sinn für mich, daher haben wir es wieder gelöscht. Vielleicht eine gute Idee, aber noch nicht ansprechend umgesetzt.

Bei Kapu Tickle kann man verschiedene Hampelmänner kitzeln. Diese lachen dann. Zieht man an der virtuellen Schnur, ändern sich die Hampelmänner, d. h. die Köpfe vertauschen sich oder der Körper etc. Das klingt an sich witzig, aber ich habe meinen Sohn dabei beobachtet und es war viel zu viel. Letzten Endes war das Spiel für ihn eine (faszinierende, aber überfordernde) Bilderflut von bunten Tierchen und verschieden lauten und hohen Lachern. Er hatte keinen Spaß, aber er tippte und tippte und konnte seinen Blick nicht abwenden, weil immer wieder etwas Neues passierte. Klassischer Fail.

Ham Ham


Auch die Ham Ham App ist schon seit Jahren auf dem Markt. Entwickelt wurde sie von einem Vater, der das Gefühlt hatte, es gäbe für sein Kleinkind keine ansprechenden Apps auf dem Markt. Man merkt der Grafik und dem Ton der App an, dass sie nicht von Profis designt wurde, aber das tut der Spielfreude keinen Abbruch. In kleinen Minispielen füttert man verschiedene Tiere, die sich dann am Ende am Lagerfeuer treffen, während es dunkel wird. Dem Eichhörnchen z. B. muss man durch Drauftippen zeigen, wo sich drei Nüsse versteckt haben. Der Vogelmutter zeigt man durch Drauftippen Beeren, die es dann an das Vogeljunge verfüttert. Einige Minispiele sind echt kniffelig, so dass man zumindest am Anfang der Hilfe eines Erwachsenen bedarf. So muss z. B. ein kleiner Drache dazu gebracht werden, Feuer auf einen Kaktus zu speien, bis Teile der Pflanze abbrechen. Diese Teile muss das Kind mit dem Finger wischend in einen Mixer transportieren und diesen anschalten. Dann tropft eine scharfe Flüssigkeit heraus, die eine kleine Eidechse (? die Grafik ist eher unklar) dazu bringt, aus ihrem Haus zu kommen und die Flüssigkeit vom Teller aufzulecken. Hat man das Mini-Spiel aber einmal verstanden, ist die App so leicht zu bedienen, so dass auch Zweieinhalbjährige damit klar kommen. In jedem Minispiel sind noch kleinere Überraschungen versteckt. Sehr schön finde ich, dass das Spiel ein eindeutiges Ende hat, sobald das Kind das Lagerfeuer anschaltet.

Schlaf gut! (Fox and Sheep)


Ich denke, die Schlaf gut! App wird jeder kennen, der seine Kleinkinder ans Smartphone lässt. Man kommt an ihr nicht vorbei, und das zurecht. Sie ist einfach rundherum toll. Als ich die erste App-Version für meine Töchter herunterlud, gab es nur 7 Tiere, die das Kind zum Schlafen bringen sollte, indem in dem jeweiligen Zimmer oder Stall des Tieres das Licht ausgeschaltet wird. Mittlerweile tummeln sich auf dem Bauernhof 13 Tiere, die ins Bett gebracht werden wollen, da immer mehr Eltern die App Betreiber Fox and Sheep anschrieben und darum baten, die App zu erweitern. Man kann aber einstellen, ob das Kind nur 7 oder alle 13 Tiere besuchen soll. Die App besticht mit einer zuckersüßen Grafik, die wirklich kaum zu überbieten ist. Das Kind tippt auf die hell erleuchteten Räume eines Bauernhofes und gelangt so zu den einzelnen Ställen der Tiere. Dort im Raum muss es den Lichtschalter finden und ausschalten. Sofort legen sich die Tiere hin zum Schlafen und man kann den Raum verlassen. Es ist möglich, vor dem Lichtausschalten ein wenig mit dem Tier zu spielen, indem man es antippt. Dann macht es allerlei possierliche Dinge. Das Huhn legt gackernd ein Ei, die Fische machen einen Salto im Wasser etc. Ist das Licht überall ausgeschaltet, besucht man noch einen Jungen, der noch wach ist. Dieser winkt aus dem Fenster, dann geht auch bei ihm das Licht aus und der Bildschirm des Smartphones wird dunkel, so dass das Kind begreift: Hier ist das Ende. Das erleichtert das Ausschalten ungemein. Die App ist absolut unaufgeregt zu spielen und so leicht zu bedienen, so dass schon Zweijährige (und sicher auch jüngere Kinder, wenn man das wollte) sie nutzen können.



Schlaf gut Zirkus (Fox and Sheep)


Schlaf gut Zirkus ist im Prinzip die gleiche App wie Schlaf gut, nur nicht auf dem Bauernhof, sondern im Zirkus. Auch für diese Version habe ich nur positives Feedback übrig, sie ist genauso gut gelungen wie die erste. Die Grafik ist schön, die Dinge, die die Tiere tun, wenn man sie antippt, sind niedlich und lustig, das Spiel ist kurzweilig, aber nicht aufregend. Und irgendwann schlafen alle. Wir haben beide Apps und meine Kinder spielen beide gleich gern. Es lohnt sich also sogar, beide zu haben.

 

Kleiner Fuchs Tierarzt (Fox and Sheep)


Das Tierarzt Spiel ist eine der neueren Apps von Fox and Sheep und meines Erachtens fantastisch gelungen. In einem kleinen Vorfilm, den man auch überspringen kann, sieht man, wie verschiedene Waldtiere sich die Hand verletzen, vom Berg kullern oder gegen einen Baum fliegen. Man fährt dann mit einem Baum-Fahrstuhl hoch in die Praxis und beginnt, die schon im Wartezimmer sitzenden Tiere aufzurufen. Hat der Maulwurf zum Beispiel eine Beule am Kopf, sucht das Kind aus dem Medizinschränkchen ein Kühlkissen raus und legt es auf die Beule (es gibt zum Auswählen eine Hilfe, eigentlich ist immer genau angezeigt, was gebraucht wird). Ist diese gekühlt genug, zeigt das ein grünes Häkchen an. Danach umwickelt das Kind die Beule mit einer Mullbinde. Blinkt am Medizinschränkchen ein roter Extraknopf auf, weiß das Kind, dass der Maulwurf noch etwas anderes braucht. Ein weiterer Schrank mit vielen Brillen wird geöffnet - nun sucht man die passende Brille für den Maulwurf. Erst, wenn er das Bild scharf sieht, hat man das richtige Modell gefunden.
Die Tiere können einen Hitzeschlag, Läuse, zerrissene Flügel, gebrochene Knochen oder einfach nur Schnupfen haben - für alles gibt es ein Heilmittel im Schrank. Am coolsten finden meine Kinder den Röntgenapparat, in dem man die gebrochenen Knochen sehen und wieder einrenken kann. Zwar bleibt die Anzahl der Krankheiten und auch die Anzahl der Tiere begrenzt, das heißt aber nicht, dass z. B. die Eule immer die gleichen Symptome zeigt. So hat jedes Tier bei jedem Besuch immer andere Krankheiten, bis man alle Möglichkeiten durchgespielt hat. Doch selbst dann bleibt das Spiel angenehm kurzweilig - meine Kinder jedenfalls spielen es nach wie vor mit großer Freude.



[Pony Style Box/ Bauarbeiter] 


Wir haben von Fox and Sheep noch viele weitere Apps, die ich es aber nicht unbedingt wert finde, vorzustellen. Die Pony Style Box und die Kleine Bauarbeiter-App will ich jedoch wenigstens erwähnen, weil meine Kinder zumindest regelmäßig danach greifen, wenn auch nicht mit besonderer Vorliebe. In der Pony Style Box stehen fünf (meines Erachtens eher hässliche) Pferde. Das Kind wählt eins davon aus und schäumt es mit Seife ein, duscht es mit Wasser ab und föhnt es dann. Es kann seine Haare schneiden, färben oder Locken eindrehen. Außerdem gibt es Schleifchen und anderes Gedöhns zum Schmücken. Das fertige Pferd kann das Kind fotografieren.


In der Bauarbeiter App findet sich das Kind auf einer Baustelle wieder und kann auswählen, ob es dem Maurer helfen will, die Mauer zu bauen (nicht den Mörtel vergessen!) oder das Dach decken will oder die Häuserwand anmalen will. Auch ein Loch buddeln, das Fundament mit Beton auffüllen  und anderes ist möglich. Auf dem iPod und dem Handy ist mir die Grafik zum Spielen zu klein. Das mag auf dem iPad anders sein. Ganz verstanden habe ich auch nicht die Vergabe der Sterne für die geleistete Arbeit. Für mich bleibt undurchsichtig, warum ich an einigen Stationen nur 2 von 3 Sternen erhalten habe, obwohl alles fertig ist - meine Tochter Fräulein Ordnung, die sehr perfektionistisch ist, frustriert so etwas sehr. Insgesamt ist mir auf der Baustelle neben den Hauptaufgaben zu wenig zu tun bzw. anzuklicken. Manchmal fällt ein Bauarbeiter in ein Loch oder eine Wasserleitung platzt, aber so im Großen und Ganzen ist das Potential des Themas nicht ausgeschöpft, finde ich. Beide Spiele würde ich etwa ab 4 Jahren empfehlen.


Toca Doctor


Ähnlich wie bei der Tierarzt App geht es bei Toca Doctor darum, kranke Körperteile wieder ins Lot zu bringen. Der Toca-Doctor zeigt auf verschiedene Areale des Körpers, auf die das Kind klicken kann, z. B. das Bein. Wird dieses angeklickt, öffnet sich ein Minispiel, man sieht einen gebrochenen Knochen, den man wieder zusammensetzen muss. Dreckige Zähne müssen geputzt werden, Dornen aus Fingern gezogen werden, kleine verschluckte Gegenstände aus dem Labyrinth des Darmes herausgeführt werden, usw. Das alles in einer minimalistischen Grafik, an die ich mich erstmal gewöhnen musste, aber meine Tochter Fräulein Ordnung, die leicht überreizt, als sehr angenehm empfindet und meine andere Tochter Fräulein Chaos nicht stört. Wenn ihr findet, das klingt alles sehr simpel, dann habt ihr recht. Trotz alledem ist das eine App, die meine Kinder ausdauernd gespielt haben und auch heute noch wenn wir Reisen auf ihrem iPod haben wollen. Etwa ab 3 Jahren dürften Kinder die Minispiele verstehen.

Toca Tailor /Toca Fairy Tales


Wir hatten zunächst das kostenlose Toca Fairy Tales, bei dem Kleidung für eine männliche und eine weibliche Elfe geschneidert werden können. Geschneidert meint, man kann einstellen, welche Länge, breite etc. die Röcke, Ärmel und Hosenbeine haben können und mit ein bisschen Geschick können sehr schön mehrfarbige Outfits zusammengestellt werden. Dann kann die Elfe auch fotografiert werden. Meine Tochter Fräulein Ordnung näht sehr gern und hat ein Faible für Muster, so dass diese App DIE Lieblingsapp von ihr wurde. Da bei der kostenlosen Version die Auswahl an Stoffen und Hüten etc. eher limitiert ist, habe ich die Vollversion Toca Tailor gekauft, die selbst mir Spaß macht. Die Designmöglichkeiten sind schier unendlich. Lustig finde ich auch, dass man nicht nur das Mädchen fotografieren kann, sondern auch den Hintergrund als Foto einstellen kann. Da wir das meistens auf Bahnfahrten spielen, steht unser kleines Modell sehr häufig auf den Bildern auf Bahnsteigen, oder aus dem Fenster fotografierten grünen weiden herum. Ich muss erwähnen, dass es meine Tochter unmöglich findet, dass in der Vollversion keine Elfen zu beschneidern sind, sondern Menschenkinder.

Knard


Die App Knard fristete ungelogen jahrelang ein ungenutztes Dasein auf meinem Handy, bis Fräulein Chaos im Urlaub doch noch Erbarmen mit ihr hatte und dann feststellte, was für eine coole Vorlesegeschichte das eigentlich ist. Seitdem ist sie wirklich sehr beliebt. Es ist keine Spiele-App, sondern ein etwas interaktives Märchenbuch, bei dem die vorgelesene Geschichte durch leicht animierte Bilder unterstützt wird. Da die Geschichte ein bisschen spannend ist, würde ich sie erst ab 4 Jahren empfehlen. Oder ihr guckt mal, ob euer Kind das schon früher schön finden würde.

Carlsen Rotkäppchen


Carlsen macht in meinen Augen richtig gute Apps, weswegen wir eine Menge von ihnen nutzen. Richtig, richtig cool sind die interaktiven Märchen, wie Rotkäppchen zum Beispiel. Das Kind hat die Option, das Märchen selbst zu lesen oder sich vorlesen zu lassen und interaktiv mitzuspielen. Dem Rotkäppchen wird dann z. B. gehofen, den Korb für die Oma zu packen, indem verschiedene Dinge im Raum gesucht und angetippt werden. Es kann aber auch ohne Spielen einfach auf die nächste Seite weitergehen und sich das Märchen weiter vorlesen lassen. Bei meinen Kindern gab es da eine klare Entwicklung. Als sie noch kleiner waren, haben sie sich die Geschichte einfach nur vorlesen lassen, mittlerweile kennen sie den Inhalt fast auswendig und beteiligen sich lieber interaktiv. Ich bin gespannt, ob sie demnächst auch zum Lesen lernen genutzt wird. Das Grafik gefällt mir sehr gut und die App ist angenehm unaufgeregt. Eine unser All-Time-Favorites!

Carlsen Aschenputtel


Für Aschenputtel gilt das selbe Lob wie oben für Rotkäppchen. Hier kann das Kind sogar noch auswählen, ob es nur vorgelesen bekommen will, ohne interaktiv zu spielen, was ich ganz nett finde. Die Version der Geschichte orientiert sich an der amerikanischen Cinderella-Version, d. h. es gibt eine gute Fee, die einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt usw. Ganz süß finde ich, dass der Prinz und die Prinzessin am Ende miteinander Tischtennis spielen. Eine nette Idee. Auch zu dieser App kann ich euch uneingeschränkt raten. Kaufen!

Carlsen 3 Schweinchen


Gleiches Lob wie für Rotkäppchen und Aschenputtel. Die Geschichte der drei kleinen Schweinchen an sich ist ja etwas aufregender, als z. B. Aschenputtel, also solltet ihr überlegen, ob euer Kind es aushält, dass da ein Wolf den Schweinchen hinterher fährt. Witzig ist, dass das Kind interaktiv mit dem Wolf (ins Mikro des Handys) pusten darf, bis das Häuschen wegfliegt. Noch witziger ist die Lösung des allerkleinsten Schweinchens, als der Wolf entscheidet, dass er durch den Schornstein ins Steinhaus kommen wird. Es setzt einfach einen großen Topf heißen Wassers auf den Herd, in den der Wolf dann fällt. Meine Kinder lachen immer lauthals, wenn sie den Wolf dann mit Händen am verbrannten Po wegrennen sehen.

[Carlsen Hans und die Riesenbohne]


Nun könnte man denken, die App Hans und die Riesenbohne wäre ebenso toll, aber für meine Familie muss ich das verneinen. Die kleinen interaktiven Spiele sind teilweise sehr schwer (Bücher nach Farbcode sortieren) und wenn man sie falsch macht, wacht der Riese auf und befördert Hans laut brüllend aus dem Schloss. Selbst meine Tochter Fräulein Chaos, die hart im nehmen ist, empfand das als furchteinflößend und hat die App nur zwei mal geöffnet. Für uns war es nix.

Carlsen Conni Mathe-Spiele 1. Klasse


Als meine Töchter 5 Jahre alt waren, entdeckten sie im Urlaub diese App mit Conni und waren fortan andauernd damit beschäftigt, zu rechnen. Ich war überrascht, wie viel Freude es ihnen bereitete, die manchmal kniffeligen Aufgaben zu lösen. Am Anfang musste ich, da sie ja noch nicht zur Schule gingen, kurz erklären, wie das Rechnen funktioniert. Sie wussten zum Beispiel noch nicht, was das Größer-als- oder Kleiner-als-Zeichen bedeutete. Sobald ich es ihnen aber erklärt hatten, spielten sie problemlos drauflos. Bei der Aufgabe Zahlenfolgen müssen sie Schatztruhen durch Antippen in die korrekte Reihgenfolge bringen, es gibt Plus- und Minusaufgaben und Zahlenzerlegen und mehr. Insgesamt ist die App super ansprechend gemacht und wunderbar an den Anforderungen der ersten Klasse angelehnt. Ich habe sie schon sehr oft anderen Müttern weiterempfohlen.

Der einzige Punkt, den ich eher neutral ansprechen möchte, sind die Medaillen, die das Kind für getane Arbeit bekommt. Es gibt das Eulen Abzeichen, das Hasenabzeichen und das Bienenabzeichen für Wissen, Schnelligkeit und Fleiß. Während Fräulein Chaos es total locker nahm, ob sie ein Abzeichen bekam oder nicht und daher sehr entspannt an alle Aufgaben heranging, war Fräulein Ordnung total unter Druck, nur ja besonders schnell und ohne Fehler durch die Aufgabe zu kommen, damit sie nicht die Chance auf eine Medaille verpasste. Für sie bedeutete es totalen emotionalen Stress, wenn sie sich verrechnete, so dass sie oft bei mir nachfragte, ob ihre Lösung richtig sei, bevor sie sie eintippte. Ich weiß nicht, ob eine Mathe-App ohne Belohnungssystem funktioniert, aber für meine Tochter wäre das angenehmer gewesen. Hat ein Kind alle Aufgaben gemeistert, kann es übrigens die Schwierigkeitsstufen höher stellen, so dass es sich wirklich anhaltend lange mit der App beschäftigen kann.

Carlsen Conni Mathe-Spiele Klasse 2 


Wirklich sehr durchdachte, ansprechende, sich in den Anforderungen langsam steigernde App, die meinen Kindern gut gefällt und ihnen spielerisch Mathe beibringt. Ich denke, meine Töchter haben eine so unbeschwerte Beziehung zu Mathematik, weil sie eben mit diesen beiden Apps damit auf so positive Weise in Berührung kamen.

Carlsen Conni Uhrzeit


Diese App ist relativ neu auf dem Markt. Ich hatte vorher eine Uhrzeit-App einer anderen Firma heruntergeladen, die ich selbst ganz nett fand, aber meine Töchter weigerten sich nach erstem neugierigen Ausprobieren strikt, damit zu lernen. Fräulein Chaos verlangte sogar, ich solle die App sofort löschen. Daher war ich sehr gespannt, als ich ihnen nun die Conni-Uhrzeit-App auf den iPod lud. Was soll ich sagen: Sie ist toll. Genauso wie die Mathe-Spiel-Apps ist sie so intuitiv aufgebaut, dass - wenn überhaupt nur kurze - Erklärungen der Erwachsenen nötig sind und das Kind kann selbst einstellen, wie schwer oder leicht die Aufgaben sein sollen. Die Eltern können wiederum einstellen, ob das System mit Viertel vor/ Viertel nach arbeiten soll, oder mit Viertel /Dreiviertel. Das finde ich spitze.

Von mir wieder eher neutral bis negativ betrachtet ist der Fakt, dass die Kinder für richtig gelöste Aufgaben Belohnungstaler bekommen, die sie wiederum für Bauteile einer Burg eintauschen können. Je öfter und richtiger sie spielen, desto imposanter kann die Burg gebaut werden. Es können auch Pferde und Hunde und Teiche etc. erworben werden. Meine Töchter lieben das natürlich und es macht einen großen Teil des Reizes des Spiels aus. Ich schaue eher mit negativer Konnotation auf Belohnungssysteme. Trotz dieser Einschränkung ist die App sehr zu empfehlen. Meine Töchter haben die Uhrzeit damit gelernt und viel eingeübt. Es sind zwar nur 3 Aufgabenfelder zu bearbeiten, was ich persönlich schade finde, aber vermutlich gibt das Thema Uhrzeit einfach nicht mehr her. Ab 5 Jahren würde ich die App empfehlen.

Carlsen Emma isst


Kennt ihr Emma schon von den Kinderbüchern? Hier ist die Emma isst-App, in der die kleine Emma in verschiedenen Mini-Spielen mit Essen zu tun hat. Mal speist sie am Tisch mit ihren Eltern, mal liegt sie am Strand und schleckt ein Eis, mal füllt sie einen Einkaufskorb, mal füttert sie die Katze, mal beschmaddert sie sich mit Tomatensauce beim Nudelessen. Es passiert eher sparsam etwas, daher ist die App eher für Zweijährige geeignet. Wenn sie die Katze füttert, kippen z. B. ein paar Krümel vom Teller auf den Boden und die Katze schleckt diese auf. Am Abendbrottisch leeren sich die Gläser, wenn man darauf tippt und der Fisch auf dem Teller wandelt sich in eine Gräte um. Mehr passiert nicht! Daher wundert es mich etwas, dass die App allen meiner drei Kinder, als sie klein waren, so gut gefallen hat, dass sie wirklich oft genutzt wurde.

Fiete Farm


Ich habe Fiete zuerst durch eine Adventskalender-App kennen gelernt und fand ihn so lala. Die App Fiete Farm ist aber echt herzig und gefällt uns sehr gut, auch wenn die Grafik manchmal etwas zu uneindeutig ist, so dass ich manchmal  erst einmal raten musste, was nun als Aufgabe verlangt wird. Einmal durchgespielt, ist es aber leicht, alles zu verstehen und mein zweieinhalbjähriger Sohn spielt die App sehr, sehr gern. Beim Scheren der Schafe muss ich ab und zu helfen, weil das sehr viel Ausdauer braucht, ebenso beim Melken der Kuh und das Zuordnen der Erzeugnisse der Farm zu den verschiedenen Abholautos musste ich ein paar mal mit ihm zusammen spielen. Ihm war nicht klar, dass die Milch, die wir bei einer Kuh gemolken hatten, dann in einer Milchkanne landet und von einem Auto, auf dem ein Käse zu sehen ist, abgeholt wird. Aber gut, das macht ja nichts - das kann man erklären. Die App beginnt am Morgen beim Aufstehen von Fiete und seinen Jungs und endet am Abend am Lagerfeuer. Insofern ist es für das spielende Kind auch gut verständlich, dass das Spiel dann beendet ist. Allerdings könnte es, wenn es wollte, wieder zurückscrollen und einzelne Aufgaben nochmal und nochmal machen. Insgesamt sind es nur relativ wenige Aufgaben, aber genug, um ein 2- bis 4-jähriges Kind für einen Moment gut zu beschäftigen. Ich finde, die App lohnt sich!

Fiete Maths


Fiete Maths ist, glaube ich, eine wahnsinnig unterschätzte App. Die ist mega toll! Weil sie nämlich auf einfachste Art und Weise Grundlagen der Mathematik spielerisch vermittelt. Was man aber sieht, ist relativ langweilig: Das Kind soll kleine Container auf Schiffe aufladen. Manchmal müssen Containerladungen erst geteilt werden, damit die richtige Anzahl auf dem Schiff landet. Manchmal müssen sie zu einer großen Ladung zusammengesetzt werden. Dabei beginnt das Ganze mega einfach, geht dann aber schnell ans Eingemachte. Meine Kinder haben sich lange mit der App beschäftigt, länger, als man vermuten würde, wenn man sie sich oberflächlich anguckt. Nun sind sie aber auf so einem hohen Level, dass die Mathematik der Containerladungen (sie zu teilen etc.) sie überfordert (sie sind ja erst 6 Jahre alt), deshalb greifen sie nur noch wenig dazu. Ich denke aber, dass sie durch Fiete ein sehr gutes Gefühl für Mengen und Teilen und Zusammenlegen bekommen haben, ohne dass sie groß darüber nachgedacht haben. Und das macht für mich eine gute App aus. Diese App kommt übrigens ohne großes Belohnungssystem aus - ab und zu wandeln sich die Container in Tiere, die dann mitverladen werden können. Das reicht schon aus, um Entzücken hervorzurufen.

[Fiete Match] 


Nicht empfehlen kann ich dagegen Fiete Match, das einfach nur ein Memory gegen den Fiete-Computer ist. Gemeinerweise ist der so schlau, dass er fast immer gewinnt. Das frustriert selbst mich, deshalb haben wir die App wieder gelöscht.

Lolas Sudoku


Ich wollte gern, dass meine Kinder auf spielerische Weise an Sudokus herangeführt werden, und das schafft Lola. Die Grundlagen des Spiels kann man hier auf jeden Fall lernen und üben und es macht durchaus Spaß. Viel mehr biete die App allerdings nicht, weshalb sie sich wirklich nur lohnt, wenn eure Kinder Sudoku lernen wollen.

Sneak


Sneak ist die einzige hier vorgestellte App, die man nicht unterwegs, aber dafür als Familie gemeinsam spielen kann. Man braucht dazu einen ruhigen Raum. Die App greift auf Kamera und Mikrophon zu. Das Kind/die Kinder suchen zunächst einen Köder aus. Danach rennen sie vom auf dem Boden liegenden Handy weg und verstecken sich. Nach einer Weile, in der es ruhig sein muss, traut sich ein kleines Monster heraus und knabbert am Köder. Nun müssen die Kinder versuchen, leise zurück zu schleichen und das Monster zu fangen, indem sie aufs Handy tippen. Sind sie leise genug, fotografiert das Handy das kleine Monster und das Kind, welches von oben auf das Display schaut. Das ist wirklich lustig und macht Spaß!

Schach&Matt


Möchte euer Kind Schach lernen? Dann ist hier die perfekte App dazu. Die Rahmenhandlung allein ist schon sehr spannend. Ein böser Pirat klaut alle Schachfiguren aus dem Schloss des kleinen Prinzen. Da dieser ein Geist ist, kann er nicht das Schloss verlassen, um sie zurückzugewinnen, indem er gegen den Piraten Schach spielt. Das muss das Kind für den Prinzen tun. Vorher aber bringt der Prinz dem Kind die einzelnen Details des Schachspiels bei. Das ist gut gemacht, allerdings sollte ein Erwachsener dabei sein, der möglichst selbst Schach spielen kann. Man muss teilweise vorlesen und erklären, sonst funktioniert es nicht. Es sei denn natürlich, das Kind kann schon allein lesen, dann geht es vielleicht. Hat es das Schachspiel mithilfe des Geistes erlernt, kann sich das Kind sich mit dem Piraten messen und die Figuren zurückgewinnen. Viel Spaß!

Mia and me: Rette die Einhörner 


Mia and Me ist ein klassisches Jump´n`Run, bei dem das Kind als Mia auf einem Einhorn reitet, goldenen Noten und Schmetterlingsringe einsammelt und gleichzeitig darauf achten muss, nicht von Gegnern getroffen zu werden bzw. Gegner umzuwerfen. Es ist keine Lern-App, sondern ein reines Geschicklichkeits-Spiel. Ich spiele selbst gern Zelda oder anderes, daher finde ich es ok, wenn meine Kinder auch solche Apps ausprobieren. Gut finde ich, dass Mia nicht sterben kann, selbst, wenn sie von Gegnern getroffen wird. Sie verliert dann nur goldene Noten, welche sie aber braucht, um im Spiel ins nächste Level zu kommen. Ziel ist es, ihren Freund Mo aus den Fängen der bösen Gargona zu retten, was ich ganz nett finde, weil hier endlich mal das Mädchen den Jungen rettet und nicht umgedreht. Insgesamt braucht die App eigentlich kein Mensch, aber wenn man Kinder hat, die Mia and Me mögen, und man nichts gegen klassische Games hat, dann kann man sie ruhig runterladen. Meine fast 70 jährigen Eltern spielen dieses Spiel übrigens auch, um mit ihren Enkeln im Gespäch bleiben zu können. ;-)

© Snowqueen

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Mein Baby schreit immer im Auto - was kann ich tun?

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Immer mal wieder schreiben uns Leser E-Mails oder Nachrichten auf Facebook und stellen kurze Fragen, die ihnen besonders unter den Nägeln brennen. Wir wollen in loser Folge die am häufigsten gestellten Fragen hier etwas ausführlicher beantworten.

Was hilft, wenn mein Baby Autofahren hasst und die ganze Zeit schreit?


Es gibt Kinder, die hassen Autofahren abgrundtief. Sobald sie ins Auto gesetzt werden, fangen sie an zu schreien und hören oft erst dann wieder damit auf, wenn man sie aus dem Auto heraus holt. Manche schreien schon beim bloßen Anblick der Babyschale los. Wer Kinder hat, die das Autofahren hassen, wird sein Fahrzeug ohnehin schon so oft wie möglich stehen lassen - aber manchmal gibt es einfach keine Alternativen.

Für das Schreien kann es viele verschiedene Gründe geben, leider sind Babys in ihren Ausdrucksmöglichkeiten noch sehr stark eingeschränkt, so dass man oft nach dem Ausschlussprinzip vorgehen muss, um die Ursache zu ergründen. Manchmal führen überraschend ganz kleine Änderungen zu einem durchschlagenden Erfolg. Manchmal aber auch leider nicht.
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"Der entspannte Weg durch Trotzphasen" - Danielle Graf und Katja Seide

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Endlich ist es soweit - seit Monaten haben wir auf dieses magische Datum gewartet. Heute ist der offizielle Erscheinungstermin unseres "Wunschkindes"; dem Ratgeber "Der entspannte Weg durch Trotzphasen".

Knapp 18 Monate und unzählige Stunden am Laptop und in der Sekundärliteratur lesend hat es gedauert, bis aus der Idee ein fertiges Buch wurde. Als wir im April das fertige Manuskript an unsere Lekorinnen übergaben, wussten wir vor lauter Schreiberei nicht mehr, ob wir nun völligen Blödsinn oder vielleicht das Buch zur Autonomiephase geschrieben hatten. Glücklicherweise kam nur kurze Zeit später eine entzückte Rückmeldung:
"Da ich selbst zwei kleine Töchter im Trotzalter habe, lese ich es mit großem Vergnügen und bin begeistert, wie anders man Dinge doch sehen oder angehen kann. Euer Buch ist wirklich ein Augenöffner!"
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein riesiger Stein uns da vom Herzen fiel! Puh!

Wir wollen euch also heute unser "gewünschtestes Wunschkind" kurz kapitelweise vorstellen und hoffen, dass ihr ebenso viel Freude daran haben werdet, wie wir beim Schreiben. Für alle treuen Fans des Blogs haben wir in goldener Schrift noch ein paar zusätzliche Informationen in der Rezension eingebaut, denn sicherlich wollt ihr wissen, ob sich der Kauf des Buches für euch überhaupt lohnt, wenn ihr schon alle Artikel hier gelesen habt....
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Fräulein Ordnung empfiehlt... "Die Schule der Magischen Tiere"

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Hallo. Hier schreibt Fräulein Ordnung. Also eigentlich schreibe ich nicht, ich kann ja noch gar nicht schreiben. Meine Mama tippt ein, was ich sage. Nächstes Jahr komme ich zur Schule, dann schreibe ich hier ganz allein. Meine Schwester ist jetzt schon in die Schule gekommen, aber die kann auch noch nicht schreiben, die lernt jetzt erstmal Lesen. Mo, mu, und mi kann sie schon, aber das kann ich auch lesen, das ist ja leicht. Hoffentlich lernt sie bald mal mehr, das geht ja viel zu langsam voran da an der Schule. Ich will ganz schnell selber lesen lernen. Ein bisschen kann ich es schon, aber noch nicht so gut, dass ich ganze Bücher lesen kann. Das muss Mama machen und das ist immer echt schön, weil wir uns dazu auf das Mädchenbett legen und uns an Mama kuscheln und zuhören. Nur mein kleiner Bruder stört dann manchmal, wenn er auf Mamas Bauch springt, weil sie mit ihm spielen soll. Dann müssen wir erstmal abwarten, weil wir die Großen sind, und das ist blöd, weil ich doch so gern hören will, wie es im Buch weitergeht.

Im Moment bekommen wir ganz viele Bücher auf einmal vorgelesen, weil es draußen so nass und kalt ist und Mama sagt, komm, wir machen es uns gemütlich. Deshalb weiß ich jetzt gar nicht so richtig, welches Buch ich empfehlen soll. Ich mag alle davon. Ich fange einfach mit einem an und nächste Woche oder so erzähle ich über ein anderes.

Die Schule der Magischen Tiere von Margit Auer


In dem Buch geht es um Ida, die in eine neue Stadt ziehen muss und in eine neue Schule kommt. Das ist erstmal blöd für sie, weil es gleich am ersten Schultag so andere Mädchen gibt, die sich über sie lustig machen. Wegen ihrer geringelten Strumpfhose. Da fühlt sie sich gleich ganz doof und ist traurig. Das konnte ich gut verstehen, das ist nämlich voll gemein von der Anführerin Helene, sich über sie lustig zu machen. Ich denke mal, der Helene geht es zuhause nicht so gut, sonst würde sie ja nicht so gemein sein, aber so richtig steht das im ersten Buch nicht drin. Zu mir war mal ein Mädchen aus der Kita gemein, ganz schön lange sogar. Und dann hat Mama mit mir geguckt, ob die vielleicht Herzschmerzen hat. Und weil sie nämlich gerade große Schwester geworden war und dann immer als letzte aus der Kita abgeholt wurde, haben wir sie ganz oft zu uns eingeladen und früher abgeholt und dann hat sie mich nicht mehr geärgert, sondern wir haben zusammen mit meinen Pferdchen gespielt. Das sollte Ida aus dem Buch mit der Helene auch mal machen.

Also Ida ist neu an der Schule und dann gibt's noch Benni, der ist in ihrer Klasse und immer ganz langsam und schafft seine Schulaufgaben nicht und ist auch nicht so glücklich. Die Klasse von Ida und Benni bekommt eine neue Lehrerin, Miss Cornfield, die sehr nett ist und die ein Geheimnis hat. Ihr Bruder, also der Bruder von der Lehrerin, hat die Magische Zoohandlung. Der fährt überall in der Welt herum und sucht magische Tiere. Da fährt er zum Beispiel in die Antarktis und geht ganz langsam an eine Kolonie Pingiune heran und flüstert dann, ob ihn einer der Pingiune verstehen kann und mit ihm mitkommen möchte. Und manchmal kommt dann tasächlich ein Tier. Das ist dann ein magisches Tier, das nicht so gern bei seinen Artgenossen leben will, weil es dort einsam ist,  sondern lieber bei einem Menschenkind. Es wird dann der beste Freund eines Kindes. Aber nicht irgend eines Kindes. Es gibt immer nur ein Kind auf der ganzen Welt, das zu einem magischen Tier passt und dieses Kind kann dieses Tier dann hören und verstehen. Alle anderen nicht. Die anderen können die magischen Tiere gar nicht sehen - nur, wer in den Club aufgenommen wird. Also alle aus Bennis und Idas Klasse können die Tiere sehen, aber die anderen Kinder aus der Schule nicht. Die Erwachsenen auch nicht. Nur, wenn sie ganz genau hingucken, aber dann sehen sie kein echtes Tier, sondern ein Kuscheltier.

Der Inhaber der Magischen Zoohandlung guckt sich die Klasse ganz genau an und überlegt dann, wer so einen magischen Freund ganz besonders doll gebrauchen kann. Derjenige bekommt dann einen magischen Brief, dass es bald soweit ist und das Tier schon wartet. Es gibt ja ganz viele Bücher von der Schule der Magischen Tiere, ich glaube, da werden dann alle Kinder aus der Klasse am Schluss ein magisches Tier haben. Aber hier in dem ersten Buch bekommen nur zwei Kinder eins und ich fand es ganz, ganz spannend, wer eins bekommt und was für ein Tier es ist.

Der erste ist Benni. Er freut sich und wünscht sich einen Tiger oder so, weil er einen ganz starken Freund braucht. Er bekommt aber eine kleine langsame Schildkröte und ist erstmal enttäuscht. Aber schon am Abend stellt er fest, wie cool seine Henrietta ist und redet ganz lange mit ihr und dann hilft sie ihm auch, im Unterricht Fragen zu beantworten und sich zu melden. Das merkt ja keiner, weil nur er allein die Schildkröte hören kann. So wird er dann in der Schule besser und traut sich mehr. Und dann bekommt Ida ihr Tier, weil sie doch so einsam in der neuen Schule ist. Sie bekommt einen Fuchs, der heißt Krabbat. Sie ist sofort verliebt in ihn und erzählt ihm all ihre Sorgen und gleich fühlt sie sich besser. Sie kann mit ihm kuscheln und er mag Schokokekse. Schokokekse mag ich auch. Ich mag überhaupt alles mit Schokolade.

In der Schule ist auch noch was los, da stinkt es immer ganz doll, und niemand weiß, warum und die Kohlrabi vom Rektor, die zum Garten-Wettbewerb sollen, werden von jemandem kaputt gemacht, aber niemand weiß, von wem. Henrietta will Benni überreden, nachts zur Schule zu gehen, um das Rätsel zu lösen, aber er will nicht. Da geht sie dann allein los. Irgendwann wacht er auf und merkt, dass sie weg ist und fährt ihr dann mit dem Fahrrad hinterher, weil er Angst um seine Freundin hat, und geht dann doch zur Schule. Da ist auch schon Ida mit Krabbat. Ida hat nämlich einen Liebesbrief geschrieben und sich dann doch nicht getraut und wollte den dann in der Nacht wieder zurückholen.

Jedenfalls überraschen Benni und Ida dann einen, der die Stinkebomben herstellt. Das ist Jo. Der geht auch in ihre Klasse und in den ist Ida auch verliebt. Dem geht es schlecht und der ist sauer auf den Rektor und deshalb zerbröselt er die Kohlrabi und macht damit Stinkebomben, die er dann überall versteckt. Aber Benni und Ida überreden ihn dann, damit aufzuhören.

Ja, und dann ist das Buch auch schon zuende und dann will man gern noch gleich das zweite lesen, weil doch da auch neue Tiere vergeben werden und auch ein neues Abenteuer erlebt wird, eins mit Löchern.

Meine Freundinnen mögen das Buch auch gern. Ich glaube, weil wir uns alle auch ein magisches Tier wünschen, das mit uns sprechen kann. Ich hätte gern ein Eichhörnchen, weil ich dann mit dem zusammen klettern könnte. Und so eine Lehrerin wie Miss Cornfield wünsche ich mir auch, wenn ich zur Schule komme. Das Buch finde ich spannend und lustig und manchmal hat es in meinem Bauch gekribbelt, wenn ich zugehört habe. Aber auch nicht zu spannend. Weil manchmal, da bekomme ich Albträume, wenn Mama etwas zu Spannendes vorliest und dann wache ich auf und weine und male dann ein Bild, das ich in meinen Sorgenfresser stecke, weil der dann den Albtraum auffrisst und ich weiterschlafen kann.

Also, ich bin noch 5 Jahre alt, aber nicht mehr lange, und konnte das Buch gut verstehen. Meine Freundinnen aus dem Haus sind schon 9 und mögen das Buch auch, aber die lesen das schon selbst. Sie sagen, dass all ihre Freunde aus der Schule die Bücher davon lieben. Meine Schwester mag das Buch auch. Manchmal mögen wir unterschiedliche Bücher, aber bei diesem ist das nicht so. In der Bibliothek ist es auch andauernd ausgeliehen, was ich blöd finde, weil ich doch die nächsten Bände so gerne vorgelesen bekommen möchte. Was, Mama? Achso. Äh. Ich glaube schon, dass es für Jungen und Mädchen geeignet ist, weil es doch in dem Buch um Jungen und Mädchen geht, also um eine ganze Klasse voll von denen. Du stellst ja komische Fragen!

Wir haben nicht nur das erste Buch, sondern auch schon das zweite gelesen; also das mit den Löchern, aber vom dem erzähle ich euch jetzt nicht mehr. Das ist genauso gut, lest das doch einfach selber. Ich werde mal Oma sagen, dass sie uns das dritte und vierte Buch zu Weihnachten schenken soll, weil doch die Helene auch noch ein magisches Tier braucht und ich wirklich wissen will, welches das ist.

Tschüss, bis bald!

Fräulein Ordnung

Literaturliste


Die Schule der Magischen Tiere Band 1

Die Schule der Magischen Tiere Band 2: Voller Löcher!

Die Schule der Magischen Tiere Band 3: Licht aus!

Die Schule der Magischen Tiere Band 4: Abgefahren!

Läuse behandeln - alles, was man über Kopfläuse wissen sollte

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KopflausEs gibt Dinge, die sind so überflüssig, wie nur irgendwas - Läuse gehören definitiv dazu. Läusebefall ist die häufigste parasitäre Infektion im Kindesalter - jedes Jahr werden etwa 6 % bis 10 % aller Kinder von Läusen befallen. Am häufigsten trifft es Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Nur etwa 15 % aller Kinder bleiben dauerhaft von Läusen verschont. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Viecher irgendwann einmal auch unsere Lieben überfallen werden, ist also relativ hoch. Und im Moment ganz besonders - es ist Läusezeit!

Die Familie der Menschenläuse umfasst sechs Läusearten, zwei davon sind ganz besonders an den Menschen angepasst: die Filzlaus und die Kopflaus. Die kleinen Insekten sind nur etwa 2-3 mm groß. Ihre Farbe variiert von durchsichtig über grau bis hin zu braunrot.  Menschenläuse haben ausschließlich Interesse am Menschen - Tiere sind ihnen vollkommen gleichgültig.
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Mein Kind wuselt beim Vorlesen - kann es sich nicht konzentrieren?

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Ich lese jeden Tag vor. Meist legen wir uns bequem aufs Bett, ein Kind an jeder meiner Seiten, und dann beginne ich mit der Geschichte. Fräulein Ordnung liegt dabei ganz ruhig und lauscht aufmerksam meiner Stimme. Sie ist unglaublich fokussiert und nimmt alles ganz genau auf. Fräulein Chaos dagegen wuselt. Sie dreht und wendet sich. Sie leckt die Bettdecke an. Sie beißt ins Kopfkissen. Sie zerrupft ein Taschentuch in Kleinstteile. Sie springt auf und geht zum Schreibtisch, um dort etwas zu holen. Manchmal kreiselt sie auf dem Teppich um ihre eigene Achse. Manchmal rutscht sie, während ich lese, laaaangsam vom Bett runter und liegt dann mit Kopf und Schultern auf dem Boden, während Po und Beine noch oben liegen.
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Wie bringe ich mein Kind zum Aufräumen?

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Brief der Zahnfee zum Aufräumen
© Non-stop Mom
"Meine liebste Emily,

ich bin heute Nacht vorbeigekommen, um deinen Zahn abzuholen und die Bezahlung da zu lassen - allerdings hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, überhaupt sicher zu deinem Bett zu kommen, da dein Zimmer so unordentlich ist. Als ich dann endlich ankam, war es mir unmöglich, das Zahnkissen zu finden, weil es einfach zu viele Kissen, Decken und Klamotten in deinem Bett gab.
Ich werde wohl in einer anderen Nacht wiederkommen müssen - vielleicht kannst du die Zeit bis dahin nutzen, um gründlich aufzuräumen und sauberzumachen. Ich wette, wenn du deine Mama NETT fragst, dann hilft sie dir sogar dabei.

In Liebe, Die Zahnfee"

Als ich im letzten Jahr an der großen Kooperations-Serie für den Blog schrieb, fragte ich euch Leser|innen, bei welchen Themen ihr mit euren Kindern am stärksten verzweifelt. Eines der am häufigsten genannten war das Aufräumen. Da ich zu diesem Zeitpunkt selbst Probleme hatte, meine Töchter dazu zu bewegen, ihre Spielsachen nach Gebrauch wegzuräumen, traute ich mich jedoch noch nicht so recht an das Thema heran.
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Brauchen Babys und ältere Kinder unbedingt Mützen?

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Kind mit Mütze und Schal"Ich will aber keine Mütze aufsetzen!" schmettert mir meine 7-Jährige entgegen, nachdem ich es mal wieder nicht sein lassen konnte, die Wettertauglichkeit ihrer Kleidung infrage zu stellen. Mützen sind auch bei uns zu Hause das Kleidungsstück, das Kinder dann tragen müssen, wenn wir Eltern frieren. Mir wird einfach immer wieder unwohl bei dem Gedanken, dass meine Kinder bei diesen Temperaturen das Haus ohne Mütze verlassen. Es ist irgendwo tief in mir verankert, dass eine Mütze im Winter einfach ein Muss ist - schließlich verlieren wir einen Großteil unserer Körperwärme über den Kopf - bis zu 45 % sollen das sein! Schlimme Erkältungen oder gar Mittelohrentzündungen drohen, wenn der Kopf unbedeckt ist. Aber ist das tatsächlich so?
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Bitte kein Brot! Wie man Enten und Vögel artgerecht füttert

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Unsere Kita liegt direkt an einem See. Der Spielplatz wird regelmäßig von Enten besucht. Viele Eltern brachten morgens immer mal wieder altes Brot mit, damit die Kinder die Enten füttern können. Das war immer ein großer Spaß für alle  und die Enten waren durch die Fütterung schon fast handzahm. Die Eltern und die Erzieher freuten sich, dass die Kinder so ein Stück Natur ganz hautnah erleben konnten. 

Eines Tages flatterte der Kitaleitung ein Schreiben des Ordnungsamtes auf den Tisch. Es habe sich jemand über das ständige Entenfüttern beschwert und man fordere die Kita auf, das sofort zu unterlassen. Meine erste empörte Reaktion war: "Oh man - warum verdirbt man denn den Kindern dieses tolle Erlebnis? Die Enten werden heiß geliebt und haben schon Namen bekommen! Die Kinder haben so viel Freude!" Als ich darüber nachgrübelte, fragte ich mich, was nun eigentlich das Ordnungsamt damit zu schaffen habe. Deren Absicht ist sicher nicht, Kinder zu ärgern, sondern die Überwachung von Vorschriften einzuhalten. Nach und nach ging mir auf, dass es gar nicht darum geht, die Kinder zu gängeln, sondern darum, die Enten zu schützen. 
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Snowqueen empfiehlt ... meine liebsten fünf Kinderbücher

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Die liebe Leen vom Blog Aufbruch-zum-Umdenken hat eine Blogparade gestartet, in der wir unsere fünf liebsten Kinderbücher vorstellen dürfen. Da ich ja sowieso gerade auf unserem Blog die Kategorie ".... empfiehlt" gestartet habe, dachte ich mir, es ist eine gute Idee, euch mal von meinen liebsten Kinderbüchern zu erzählen. Ich muss vorausschicken, dass es nicht unbedingt die Lieblingsbücher meiner Kinder sind - sie hören sie aber trotzdem gern. Ich mag sie deshalb, weil sie eine inhaltliche Moral transportieren, die meiner Erziehungsphilosophie sehr nah kommt und die ich meinen Kindern sehr gern auch in Form von Kinderbuch-Geschichten "mitgeben" möchte.
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Wir machen eine Weihnachtspause

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Ihr Lieben,


wie jedes Jahr gönnen Danielle und ich uns zur Weihnachtszeit und ins neue Jahr hinein (mindestens) vier Wochen Blog-Pause, um uns voll und ganz unseren gewünschtesten Wunschkindern zu widmen. Wir werden unsere Wohnungen schmücken, Plätzchen backen, Geschenke basteln und einpacken, Gesellschaftsspiele spielen, Weihnachtsfilme gucken, kuschelige Höhlen bauen und viele, viele Bücher vorlesen. Ihr werdet in dieser Zeit hier nichts Neues von uns zu sehen bekommen - ich denke, ihr habt dafür Verständnis. Diejenigen von euch, die uns bei Tipeee unterstützen, dürfen sich noch auf einen Weihnachts-Newsletter freuen, alle anderen können die lange Blog-Pause überbrücken, indem sie auf Twitter, Instagram oder Facebook verfolgen, was wir so treiben.
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Puky Wutsch und Pukylino - was ist der Unterschied? °FAQ°

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Das Pukylino kostet 39,99 EUR. Es ist etwas kleiner als das Puky Wutsch und steht ein bisschen stabiler. Empfohlen wird das Pukylino ab 12 Monaten bzw. 75 cm Körpergröße. Die Sitzhöhe beträgt 22 cm. Das Kind kann damit - wie auf einem Bobbycar - durch die Gegend fahren. Es ist im Verhältnis zu seiner Höhe relativ breit, so dass ein Umkippen eigentlich nicht möglich ist (einige Kinder schaffen das dennoch). Das Pukylino kann daher auch von Kindern genutzt werden, wenn sie noch nicht laufen können.

Das Puky Wutsch kostet 49,99 EUR und wird erst ab 18 Monaten bzw. einer Körpergröße von 80 cm empfohlen. Die Sitzhöhe liegt bei 24 cm. Es ist nicht ganz so breit angelegt und kippt durch die Pendelachse am Lenker relativ leicht in den Kurven um. Das ist vom Hersteller auch so gewollt, denn das Wutsch soll seinen Fahrer auf das erste Laufrad vorbereiten. Die Kinder müssen also auf dem Wutsch beim Lenken und Um-die-Ecke-fahren das Gleichgewicht halten, auf geraden Strecken fährt es stabil. Ein Umkippen durch "Fahrfehler" kommt häufig vor.  

Das Wutsch und das Pukylino sind jeweils in den Farben rot, hellblau, kiwi (grün) und rosa erhältlich.
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Mein Kind zieht ständig die Handschuhe aus - was kann ich tun? °FAQ°

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Das ist Gott sei dank nur eine Phase, leider dauert sie manchmal einen kompletten Winter lang. Im nächsten Jahr sieht es dann aber höchstwahrscheinlich besser aus! 

In der Hochphase des Handschuhhasses war bei uns ein Muff die Lösung schlechthin. Im Kinderwagen kann das Kind seine Hände in den wärmenden Muff stecken, will es aber etwas greifen, holt es ganz einfach die Hand heraus. Sehr schön ist der Muff von Saling aus 95 % Schurwolle und 5 % Kaschmir - aus kontrolliert biologischer Tierhaltung.

Man kann auch schauen, ob das eigene Kind lieber Fäustlinge oder Fingerhandschuhe mag - meine beiden zum Beispiel finden (dünne) Fingerhandschuhe viel angenehmer, als die unförmigen Fäustlinge. Andere Kinder nervt das Gefummel mit den Fingern - sie sind mit Fäustlingen viel glücklicher.

Bei ganz kleinen Babys lohnen sich Schnee- oder Fleeceanzüge, bei denen man die Ärmel am Ende so umkrempeln kann, dass sie die Hände bedecken. Bei größeren extremen Handschuhverweigerern sind vielleicht Krabblers eine Lösung - auch, wenn sie nicht besonders warm halten.

Mein Baby hat ein Stück Zeitung gegessen - ist das gefährlich? °FAQ°

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zerknüllte ZeitungNein, heutzutage sind die Druckfarben nicht mehr gefährlich. Die modernen Pigmentfarben enthalten keine Schwermetalle oder halogenorganische Substanzen mehr. Auch das Lösungsmittel Toluol ist in geringen Mengen nicht schädlich und ohnehin schon verdunstet, wenn die Zeitung bei uns im Briefkasten landet.

Tierversuche haben gezeigt, dass die Farbe, die beim Zeitungsdruck verwendet wird, erst ab einer Menge von 2 Gramm pro Kilo Körpergewicht gesundheitsschädlich ist. Wiegt ein zeitungsessendes Baby also 8 kg, müsste es 16 g Farbe aufnehmen, bevor man sich Sorgen machen muss. Das entspricht etwa drei kompletten  dickeren Zeitungen - was vermutlich für kein Kind schaffbar sein dürfte.
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Mein Kind zieht ständig seinen Schlafsack aus °FAQ°

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Kind mit SchlummersackManche Kinder ziehen immer wieder ihren Schlafsack aus. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Manchmal liegt es daran, dass Reißverschlüsse an sich eine magische Wirkung auf kleine Kinder haben. Die Gelegenheit, ausgiebig damit zu spielen, könnte dazu führen, dass die Faszination schneller verfliegt und das Öffnen bald uninteressant wird.

Manche Kinder mögen es nicht, mit den Füßen im Schlafsack eingeengt zu sein. Man kann durchaus schon mal versuchen, auf eine Bettdecke umzusteigen. In einigen Fällen klappt das schon sehr früh wirklich gut - in den meisten Fällen jedoch nicht.  

Bei manchen Schlafsäcken ist es möglich, sie verkehrt herum anzuziehen, so dass sich der Reißverschluss am Rücken befindet und das Kind nicht mehr heran kommt. Denkbar ist es außerdem, den Schlafsack auf links zu drehen, so dass sich der Reißverschluss im Inneren befindet. Erschwert wird das Öffnen auch, wenn der Zipper entfernt wird. 
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Warum ist der Schneeanzug nicht mehr wasserdicht? °FAQ°

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Dank modernster Technologie ist es wunderbar einfach geworden, Kinder ganzjährig warm und trocken zu halten. Leider machen einige die Erfahrung, dass Skianzüge, Skihosen und Funktionsjacken mit der Zeit immer wasserdurchlässiger werden.

Das liegt daran, dass Outdoorkleidung falsch gewaschen wird. Sie ist beim Kauf mit einer Imprägnierung versehen - diese löst sich jedoch Wäsche für Wäsche von den Textilien. Ob ein Kleidungsstück noch ausreichend wasserundurchlässig ist, lässt sich am besten mit dem "Perltest" prüfen. Sprühe oder tropfe etwas Wasser auf den Stoff - perlt es ab, ist die Imprägnierung noch intakt. Zieht das Wasser ein, ist sie schon ausgewaschen.
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Beikostreife - unsinnige Empfehlungen vermeintlicher Experten für die Ernährung von Babys

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Liebe Aptamil-Experten,

vor einigen Tagen leitete mir eine Leserin auf Facebook einen Newsletter von Aptamil weiter. Er ist an Mütter adressiert, deren Babys 17 Wochen alt sind. Eins der Themen darin: "5 Anzeichen Ihres Babys für den Start mit der Beikost". 

Eigentlich sollte man erwarten, dass sich ein Produzent von Babynahrung ganz gut mit der Ernährung von Kindern auskennt - umso verwunderter war ich, folgendes zu lesen:
"Ob ihr Baby bereit für Beikost ist, können Sie an konkreten Anzeichen erkennen.

- nach einer vollen Milchmahlzeit weint oder nach mehr verlangt
- sich zunehmend schwer tut, bis zur nächsten Mahlzeit zu warten und an den Händen kaut
- alles in den Mund nimmt, was in seiner Reichweite liegt
- interessiert dabei zusieht, wie sie essen und mit den Augen jedem Löffel folgt, den sie zum Mund führen
- selbst wenn es bisher die Nacht durchgeschlafen hat, jetzt aufwacht, um gefüttert zu werden

Wenn Ihr Baby diese Anzeichen zeigt, wird es Zeit, mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt über die Einführung von Beikost zu sprechen."
Diese Empfehlungen sind wirklich bedenklich, weil diese Zeichen so ziemlich auf fast jedes vier Monate altes Baby zutreffen und Eltern damit suggeriert wird, dass es mit 17 Wochen endlich Zeit wird, feste Nahrung zu füttern. Dabei sind die meisten Kinder erst etwa mit einem halben Jahr beikostreif - manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Erfolgt der Beikoststart zu früh, ist das häufig mit Problemen und Stress verbunden - daher ist es mir wichtig, auf die vermeintlichen Beikostreifezeichen genauer einzugehen. 

Das Kind ist beikostreif, wenn es nach einer vollen Milchmahlzeit weint oder nach mehr verlangt

Baby isst Karottenbrei
Was genau ist eigentlich eine"volle Milchmahlzeit"? Eine Flasche mit der auf der Packungsrückseite angegebenen Standardmenge gefüllt (230 ml)? Wenn ein Kind nach einer "vollen Milchmahlzeit" nach mehr verlangt, dann hat es offenbar gerade einfach mehr Hunger, als ein Normbaby zu einer Normmahlzeit. Die meisten Menschen essen sehr unterschiedliche Nahrungsmengen. Niemand hat immer zum selben Zeitpunkt genauso viel Hunger - auch Babys nicht. Brüste haben schließlich auch keine Milliliter-Skala - weint ein Baby nach dem Stillen und verlangt offensichtlich mehr, dann würde man ihm einfach nochmal die andere Brust anbieten. Das nennt sich "Stillen nach Bedarf" - mal ein kleiner Schluck und mal eine ausgedehnte Mahlzeit.

Sollte ein Kind wirklich längere Zeit von einer Flaschenmahlzeit nicht mehr satt werden,  dann kann man ihm zunächst auch einfach erstmaleine sättigendere 1er-Milch geben, bevor man mit Brei anfängt. Ein Brei macht das Kind nämlich nicht satter - er hat deutlich weniger Kalorien, als die Milch. Eine "volle Milchmahlzeit" Aptamil-Pre hat 152 kcal - ein Glas (190 g) Karottenbrei nur ganze 46 kcal. Selbst ein Glas Gemüse-Fleisch-Brei hat nur zwischen 90 und 125 kcal. 

Beikost wird nicht eingeführt, um Kinder satter zu machen, sondern um sie langsam an festere Nahrung zu gewöhnen. 

Ein Kind, das sich zunehmend schwer tut, bis zur nächsten Mahlzeit zu warten und an den Händen kaut, ist beikostreif


Nein, ein Kind, das im Alter von 4 Monaten schon auf die nächste "feste Mahlzeit"warten muss, ist nicht offensichtlich beikostreif, sondern viel eher bemitleidenswert. Wie schon erwähnt, sollen Säuglinge- und das sind auch 4-monatige Babys noch - üblicherweise nach Bedarfgefüttert werden. Auch in diesem Alter ist es normal, wenn ein Kind bei seinen Mahlzeiten noch keinen festen Rhythmus gefunden hat, ganz unterschiedliche Mengen Milch trinkt und ganz unterschiedlich lang satt davon ist. 

Wenn Babys an den Händen kauen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie hungrig sind - es gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, dass es Brei statt Milch braucht oder möchte. Babys sollten ihre Milch bekommen, wenn sie hungrig sind und nicht warten müssen, bis es Zeit für eine Mahlzeit ist.

Unabhängig davon haben viele Kinder in diesem Alter ständig die Hände im Mund - sie sind quasi ist ihr erstes Spielzeug.Damit wird - sogar schon im Mutterleib - die Hand-Mund-Koordination trainiert. Babys nutzen die Hände auch, um daran zur Beruhigung zu saugen - das Verhalten ist also nicht zwingend ein Hungerzeichen.* 

Ein Baby ist beikostreif, wenn es alles in den Mund nimmt, was in seine Reichweite gelangt


Ein Baby, das alles in den Mund nimmt, ist nicht beikostreif, sondern zeigt ein altersgerechtes Erkundungsverhalten. Auch Kinder, die noch lange nicht beikostreif sind, nehmen alles, was sie in die Hände bekommen, in den Mund. Ungefähr im vierten Monat beginnt das Baby mit dem oralen Erkunden, auch "Mundeln" genannt. Es führt alle Gegenstände zum Mund und betastet sie ausgiebig mit seinen Lippen und seiner Zunge. Das Kennenlernen der Dinge erfolgt im ersten Lebensjahr weniger über die Augen, sondern zunächst mit dem Mund und später mit den Händen.
Baby mit Spielzeug
Wenn das Baby etwas zum Mund führt, dann will es nicht prüfen ob der Gegenstand essbar ist, es will vielmehr Oberfläche, Konsistenz, Größe und Form erkunden (taktil-kinästhetische Wahrnehmung). Die Mundschleimhaut und die Zungen- und Lippenmuskeln übermitteln dem Gehirn dabei Informationen zur Beschaffenheit des Objekts. Bis zum achten Monat ist das orale Erkunden das vorherrschende Spielverhalten. Erst danach wird es vom Hantieren abgelöst. Mit etwa anderthalb Jahren verliert sich das Mundeln vollständig.*

Führen Babys also Gegenstände zum Mund, dann wollen sie sie einfach nur kennenlernen - nicht essen. Man kann aus diesem Verhalten keineRückschlüsse auf die Beikostreife ziehen. 

Das Kind ist beikostreif, wenn es interessiert dabei zusieht, wie die Eltern essen und mit den Augen jedem Löffel folgt, den sie zum Mund führen


Babys beobachten ganz intensiv ihre Umwelt und der Vorgang des Essens fasziniert sie sehr. Sie beobachten jedoch genauso interessiert, wie Menschen rauchen oder ein Glas Bier trinken - daraus würden wir jedoch ganz sicher nicht schließen, dass es an der Zeit wäre, ihnen diese Sachen anzubieten. 

Menschenbabys lernen durch Beobachten und Nachahmen. Daher schauen sie immer interessiert zu, wenn Eltern mit Dingen hantieren. Am interessantesten sind für sie die Dinge, diekonsequent aus ihrer Reichweite gehalten werden: z. B. die Klobürste, das Handy und eben Nahrungsmittel. Aus Angst, dass sie sich verschlucken, geben wir ihnen unser Essen nicht in die Hand - was dessen Attraktivität enorm steigert. Die verbotenen Dinge sind (und bleiben) am interessantesten. 

Das Kind ist ist beikostreif, wenn es jetzt aufwacht, um gefüttert zu werden, selbst wenn es bisher die Nacht durchgeschlafen hat


Ein Kind, das im Alter von 17 Wochen (= 4 Monate) durchschläft, ist nicht beikostreif, sondern zunächst erst einmal ein wirklich großes Glück - das allerdings nicht viele Eltern haben - nach einer unrepräsentativen Umfrage von mir zum Thema Durchschlafenunter 109 Müttern schliefen gerade mal knapp 30 % der Kinder mit 3 Monaten durch - mit 6 Monaten waren es etwa 40 %. Ich musste sogar über 5 Jahre warten, bis mein Kind das erste mal mehr als drei Nächte durchschlief (und dann wieder damit aufhörte). Ein extrem schwieriger Fall - zugegeben, aber in meiner Umfrage wurde noch ein Drittel der Kinder nach dem ersten Geburtstag regelmäßig wach, nach dem dritten Geburtstag war es immerhin noch jedes zehnte Kind.

Es gibt übrigens einen Entwicklungssprung um die 19. Lebenswoche - dieser kündigt sich in der Regel schon ein bis zwei Wochen vorher an und geht oft einher mit großem Hunger. (Lustigerweise schreiben die (offenbar etwas kundigeren Milupa-Kollegen aus der Schweiz genau das: "Mit vier Monaten machen viele Babys einen Wachstumsschub durch und sind dann hungriger als gewöhnlich" und außerdem: "Dieses Phänomen sollte keinesfalls als Anzeichen für die Beikostreife gedeutet werden. Zu diesem Zeitpunkt ist ihr Verdauungssystem noch nicht ausreichend ausgereift, um feste Nahrung verarbeiten zu können, selbst in Breiform!")

Wacht ein Baby nachts auf, weil es hungrig ist, dann heißt das ganz sicher nicht, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, dass Beikost angeboten werden sollte. Denn üblicherweise essen alle Babys nachts das selbe: Milch - und keinen Brei. Und die kann man guten Gewissens jederzeit mit 5 Wochen, 5 Monaten oder 5 Jahren anbieten. Ein 4-monatiges Baby, das nachts hungrig ist, ist nur eins: vollkommen normal. Auch wenn es vorher schon durchgeschlafen haben sollte. 

Wenn Ihr Baby diese Anzeichen zeigt, wird es Zeit, mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt über die Einführung von Beikost zu sprechen


Kinderärzte sind in der Regel kein wirklich geeigneter Ansprechpartner in Bezug auf die Ernährung von Kindern. Während ihres Studiums lernen sie nur ganz am Rand in ein bis zwei Vorlesungen etwas über das Stillen und die Beikost - in dieser kurzen Zeit werden allenfalls die aktuellen Empfehlungen kurz angerissen.

Nach dem Studium kommt es ganz auf das Interesse des Arztes an, sich diesbezüglich vertieft fortzubilden. Leider lauern hier einige Tücken. So empfiehlt noch so mancher Kinderarzt stillenden Müttern, ab dem 5. Monat fleischhaltige Gläschen zu füttern, weil sonst ein Eisenmangel beim Baby drohe. Das habe eine Studie ergeben. Sieht man sich diese jedoch genauer an, stellt man fest, dass sie von Hipp, Alete und der Fleischindustrie unterstützt wurde und eigentlich nur ergab, dass auch ein höherer Fleischanteil im Glas den Eisenwert bei Stillkindern nicht erhöht.

Über Beikost lernen Ärzte nicht viel - in der Regel nur die offizielle Handlungsempfehlungen für die Säuglingsernährung. Wie (wenig) sinnvoll diese schematischen Empfehlungen sind, kann man sehr ausführlich bei Dr. Herbert Renz-Polster nachlesen. Auf der letzten Seite der Empfehlung findet man brigens den Hinweis, dass nur 4 der insgesamt 10 Autoren keine Interessenskonflikte bezüglich des Themas haben - alle anderen geben an, dass sie die eine oder andere vergütete Tätigkeit für Firmen wie Hipp und Nestlé durchgeführt haben.

Babynahrunghersteller sind außerordentlich aktiv, was die Kongresse für Kinder- und Jugendmedizin betrifft - regelmäßig trifft man dort Stände von Hipp, Humana, Milupa und Nestlé. Jetzt im Februar 2017 findet ein DGKJ-Kurs Pädiatrische Ernährungsmedizin statt - offizieller Sponsor der Veranstaltung: Milupa. Auch beim Süddeutschen Kongress für Kinder- und Jugendmedizin stehen Hipp, Milupa, Nestlé auf der Austellerliste. Kurzum: Man kann sich gut vorstellen, wie unabhängig einige Kongresse und Fortbildungen für Ärzte sind, die die kindliche Ernährung betreffen. 

Daher: Fragt im Zweifel lieber Eure Hebamme - das ist der einzig sinnvolle Tipp aus dem Aptamil-Newsletter. Sie kennt hoffentlich die "richtigen" Beikostreifeanzeichen: 

Welches sind denn nun wirklich die Anzeichen für Beikostreife?


Folgende Voraussetzungen sollten vorliegen, bevor man mit der Beikost startet:
  • das Baby zeigt grundsätzlich Interesse an Nahrung und kann diese auch selbständig in den Mund stecken,
  • das Baby kann (mit Unterstützung) auf dem Schoß oder dem Hochstuhl aufrecht sitzen
  • der Zungenstreckreflex (mit dem die Zunge automatisch Nahrung wieder aus dem Mund schiebt) ist schwächer geworden und
  • es ist eine Bereitschaft zum Kauen vorhanden.
Mehr dazu erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel zur Beikosteinführung.

© Danielle

*Mehr zur altersgerechten Entwicklung lest ihr im wunderbaren "Babyjahre" von Remo H. Largo. 

Wutanfälle wegen natürlicher Grenzen, Schicksalsschlägen oder Bedürfnissen von anderen. Hilfe, mein Kind versucht über mich zu bestimmen!

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Mein Sohn wird bald 3 Jahre alt und ich beobachte an ihm gerade eine Phase, die ich bei seinen Schwestern nicht so bewusst miterlebt erlebt habe. Ich erinnere mich aber durchaus an Szenen mit den beiden, die den heutigen mit ihm ähneln. Herr Friedlich ist im Moment oft wütend - so weit, so normal. Spannend ist jedoch, was genau ihn immer wieder böse werden lässt: Er ist wütend, wenn ein Paket für ihn bei den Nachbarn liegt, diese aber nicht da sind und deshalb die Tür nicht aufmachen. Er ist wütend, wenn wir nach Hause kommen und seine Schwester aus Versehen vor ihm das Licht im Hausflur anmacht. Er ist wütend, wenn ich auf Toilette gehen möchte und auch gehe, obwohl er es mir "verboten" hat. Er ist wütend, wenn wir nicht zum  vierten Mal hintereinander seinen Autofilm angucken wollen, sondern uns für einen anderen entscheiden. Er ist wütend, wenn Sonntag ist und wir nicht sofort seinen Joghurt nachkaufen können, der gerade alle geworden ist.

Als er noch kleiner war, wurde er oft bei kleineren "Schicksalschlägen" wütend: Wenn die Banane zerbrach, während er sie schälte. Oder wenn sein Luftballon wegflog, weil er für einen kurzen Moment die Schnur losgelassen hatte. Mir ist aufgefallen, dass diese Wutanfälle alle in eine bestimmte Kategorie passen, deshalb schreibe ich hiermit einen kleinen Ergänzungsartikel zu unserem ausführlichen Text, wie man Kinder in einem Wutanfall begleitet. In unserem heutigen Artikel geht es um Wutanfälle, die durch unverrückbare natürliche Grenzen, Schicksalsschläge und persönliche Bedürfnisse von anderen verursacht werden.

Schicksalsschläge


In diesem Artikel über den Entwicklungssprung mit 15 Monaten haben wir schon ausführlich besprochen, dass kleinere "Schicksalsschläge", die immer wieder mal passieren, unsere Kinder unheimlich aus der Bahn werfen, weil sie von dem inneren Plan abweichen, den die Kinder im Kopf hatten. Zerbrichen beispielsweise eine Banane oder ein Keks, während sie ausgepackt werden, ist das etwas, mit dem das Gehirn unserer Kinder erst lernen muss, umzugehen. Ein spontanes Abweichen von einem einmal gefassten Plan ist eine kognitive Leistung, die erst nach und nach und mit viel Mühe erlernt wird.

Zunächst werden die Kleinen wütend, weil sie gern eine ganze Banane oder einen ganzen Keks essen wollten und (noch) nicht verstehen, dass nicht alle Dinge, die kaputt gehen, auch wieder ganz gemacht werden können. Auch Luftballons, die zerplatzen oder wegfliegen, gehören in diese Kategorie von Schicksalsschlägen. Es ist ungünstig, dann aus Mitleid einen neuen Keks oder einen neuen Luftballon zu kaufen. Damit erklärt man nämlich dem Teil des kindlichen Gehirns, der dafür verantwortlich ist, dass man unvorhergesehene Vorkommnisse, die schmerzen, nicht aushalten muss, sondern dass es besser ist, sich davon abzulenken. Das schwächt jedoch die Resillienz der Kinder! Besser ist es, die Kinder in diesem Moment in ihrer Trauer zu begleiten. Da zu sein für ihre Tränen und eine Schulter zum Ausweinen anzubieten. Denn neben der Wut über das Unabänderliche ist es vor allem Trauer, die da zu Tage kommt. Trauer um den schönen ganzen Keks oder den schönen verlorenen Luftballon. Lernen Kinder mit unserer Hilfe, diese Trauer und den dazugehörigen Schmerz auszuhalten, ist ihr Gehirn besser vorbereitet, wenn das Haustier stirbt oder die Lieblingspuppe verloren geht. Diese lassen sich nämlich nicht ersetzen...

Unverrückbare natürliche Grenzen


Wenn ein Nachbar, der mein Paket in meiner Abwesenheit angenommen hat, nicht da ist, wenn ich dieses Paket abholen will, dann ist das Pech für mich. Es ist eine unverrückbare natürliche Grenze. Ich kann so oft klingeln, wie ich will, ich werde trotzdem nicht an mein Paket herankommen. Als Erwachsene weiß ich das, deshalb ärgert mich dieser Umstand höchstens kurz. Ich zucke mit den Schultern und probiere es am Abend nochmal. Auch, wenn mein Lieblingsjoghurt an einem Sonntag alle wird, weiß ich, dass es keinen Sinn hat, deshalb wutentbrannt an der Tür des Supermarktes zu rütteln - das Ding bleibt trotzdem geschlossen. Ich muss mich also bis Montag gedulden, bevor ich meinen Joghurt wieder einkaufen kann.

Wieder habe ich vor einer unverrückbaren Grenze gestanden. Für kleine Kinder, die die Gefühle von Wut, Ärger, Angst etc. gerade erst neu erleben und einordnen lernen, sind solche Situationen viel schwerer zu ertragen, als für uns Große, weil sie 1. durch den Aufbau ihres Gehirns noch schneller erregbar sind und 2. noch nicht so viele Situationen erlebt haben, in denen sie vor einer unverrückbaren Grenze standen. Für sie ist es eine neue Erfahrung, im wahrsten Sinne des Wortes "in die Grenzen gewiesen" worden zu sein. Dazu braucht es keine von Erwachsenen willkürlich gesetzte Grenzen ("Nein, du darfst jetzt kein Eis essen!"), es gibt genügend natürliche davon auf der Welt.

Persönliche Bedürfnisse von anderen


Auch der Fakt, dass sich Menschen nicht "manipulieren" lassen, wie z. B. Gegenstände, ist eine Lektion, die unsere Kinder im Alter meines Sohnes erst neu erlernen müssen. Als sie Babys waren, haben wir Eltern unsere eigenen Bedürfnisse weit nach hinten geschoben. Vielleicht haben wir sie abends im Bett einschlafbegleitet, obwohl wir eigentlich auf Toilette mussten. Vielleicht haben wir auf das Duschen am Morgen verzichtet, weil unser Baby nicht allein in der Wippe liegen wollte und weinte. Vielleicht haben wir unseren eigenen Hunger erst einmal ignoriert, weil unser Kind dringend an die Brust wollte. All das war richtig und wichtig. Doch je älter unsere Kleinen wurden, desto besser konnten auch sie einmal abwarten, so dass wir nach und nach ein wenig mehr auf unser eigenes Wohlbefinden achten konnten.

Irgendwann kommt der Punkt, an dem dieses neue Abwägen zwischen den Bedürfnissen von Erwachsenem und Kind zum Streit führt. Mit drei Jahren können Kinder nämlich noch keinen Perspektivenwechsel einnehmen, d. h. auch ihr Mitgefühl ist begrenzt. Sie können noch nicht nachfühlen, wie schlimm es ist, dringend Pipi machen zu müssen und nicht zu können, weil ein kleiner Dreikäsehoch vehement verlangt, man solle sein Händchen beim Einschlafen halten. Sie können auch noch nicht verstehen, dass die Schwester, die beim Hereinkommen ins dunkle Treppenhaus automatisch auf den Lichtschalter drückt, das nicht tat, um ihren Bruder zu ärgern, der eigentlich das Licht anmachen wollte, sondern weil sie nicht in seinen Kopf gucken kann und dementsprechend nicht wusste, dass er es wollte.

Perspektivenwechsel und Empathie sind kognitive Meilensteine, die in der natürlichen Entwicklung von allein erreicht werden. Was jedoch ist mit dem "Über-andere-bestimmen-wollen", das unsere Kleinen in diesem Alter so oft an den Tag legen? Geht das wieder von allein weg?


Am Sonntag hatten wir so einen Fall bei uns. Wir schauen im Winter am Wochenende meist einen Film. Die letzten drei Mal hatten wir uns von Herrn Friedlich überreden lassen, mit ihm seinen Lieblingsfilm Cars zu gucken. Doch diesmal wollten wir nicht - wir hatten Lust auf einen anderen. Um Herrn Friedlich nicht zu sehr zu enttäuschen, erklärten wir ihm, wir würden zuerst seine Lieblingszene angucken, in der zwei Autos laut Traktoren anhupen. Gesagt, getan. Große Freude bei meinem Sohn. Doch als wir uns danach anschickten, den von meinen Töchtern gewünschten Film einzulegen, begann das große Drama. Herr Friedlich wollte nicht, dass wir Petterson und Findus gucken. Er war außer sich und schrie immer wieder, wir sollen den Fernseher aus machen. Er wollte bestimmen, was wir gucken oder wenigstens bestimmen, dass wir nicht gucken. Wir rückten jedoch nicht von unserer Entscheidung ab. Das machte meinen Sohn wirklich, wirklich wütend. Ich musste ihn sicher eine halbe Stunde lang geduldig begleiten, bis er akzeptieren konnte, dass wir etwas tun, was er uns nicht "erlaubt" hatte.

Das war sehr anstrengend für mich, aber ich wusste, dass es wichtig war, seine Empörung auszuhalten. Natürlich hätten wir des lieben Frieden willens klein beigeben können oder ihn auch so ablenken können, dass meine Töchter den Film heimlich hätten gucken können, aber dann hätten wir seinem Gehirn (genauer gesagt dem präfrontalen Kortex) eine falsche Botschaft gesendet. Dann hätte er gelernt, dass sich Menschen durch lautes Geschrei "verschieben lassen", wie Möbel, die ihm im Weg stehen. Das mag vielleicht bei den Eltern, Geschwistern oder Großeltern noch irgendwie klappen, nicht jedoch im "wahren Leben" bei der Nachbar|in, der|dem Kita-Erzieher|in, der|dem Lehrer|In oder dem|der Vorgesetzten. Menschen haben ihren ganz eigenen Willen und reagieren manchmal anders, als wir uns das wünschen. Das ist die Lernaufgabe, die mein Sohn, und andere Kinder in seinem Alter, gerade haben.

Wenn wir uns ihrem Geschrei beugen, weil wir ihren Frust, den momentanen Liebesverlust und ihre Lautstärke nicht aushalten können, dann tun wir ihnen nichts Gutes. Wir schwächen unsere Kinder. Das "Über-andere-bestimmen-wollen" geht leider nicht von allein weg, wie man an einigen Erwachsenen (in der Politik und anderswo) wunderbar sehen kann. Wenn unsere Kinder nicht von uns erfahren, dass man manchmal im Leben zugunsten anderer zurückstecken muss, machen wir es ihnen und ihrer Umwelt unnötig schwer. Aushalten zu können, dass es natürliche Grenzen wie z. B. Schließzeiten von Geschäften gibt, dass Schicksalsschläge wie ein geplatzter Luftballon passieren oder dass Menschen Dinge tun, die man selbst doof findet, ist unabdingbar, um entspannt durchs Leben zu gehen und sich in die Gesellschaft einfügen zu können, ohne sich selbst dabei zu verlieren.

Wie kann man diese Wutanfälle begleiten?


In diesem Artikel und auch in unserem Buch zur Trotzphase haben wir ausführlich beschrieben, wie man einen Wutanfall erfolgreich begleitet und dem Kind eine Brücke aus der Wut heraus baut. Doch was ist mit den Wutanfällen, die ich in diesem Artikel hier beschrieben habe?

Wie ich oben bei dem Abschnitt über die kleineren Schicksalsschläge schon angedeutet habe, erleben unsere Kinder in den Situationen eine Gefühlsmischung aus Wut und Trauer. Die Kinder davon abzulenken, ist ungünstig. Einen Kompromiss anzubieten, hilft aufgrund der Natur der Situation nicht. Ich hatte Herrn Friedlich, als seine Schwester das Licht vor ihm angemacht hatte, z. B. angeboten, mit ihm so lange im Hausflur stehen zu bleiben, bis das Licht von selbst wieder ausgeht, damit er es dann wieder anmachen kann. Doch dieses Angebot half überhaupt nicht. Denn es ging ihm nicht wirklich darum, das Licht anzumachen. Es ging ihm darum, das Licht als Erster anzumachen. Und diese Gelegenheit war nun einmal unwiederbringlich verstrichen.

Wenn euer Kind also einen dieser Wut- und Traueranfälle hat, die ich hier beschrieben habe, dann bleibt neben ihm, bietet immer wieder an, es in den Arm zu nehmen und zu kuscheln, aber drängt euch nicht auf. Es dauert leider oft eine halbe bis dreiviertel Stunde, bis sich unsere Kleinen von ihrem Frust erholt haben. Das sind 45 Minuten, in denen wir eigentlich rein gar nichts machen können, als ihrer Trauer aktiv zuzuhören. Es hilft ein wenig, den Grund für die Trauer leise zu verbalisieren ("Du wolltest das Licht als Erster anmachen. Als Erster!"), aber mehr braucht ihr nicht zu unternehmen. Es ist schon schwer genug für euch, die Wut und Trauer zu begleiten. Ich habe das mit Herrn Friedlich jetzt etwa drei Wochen lang jeden Tag durchgemacht und ich kann euch sagen, am Ende war ich ein nervliches Wrack. Ich wollte nur noch, dass das Schreien aufhört. Am Ende der drei Wochen bin ich wegen irgendeiner Kleinigkeit in Tränen ausgebrochen. Ich konnte nicht mehr.  Als Herr Friedlich sah, dass ich weinte, kam er sofort zu mir: "Brauchst du kuscheln?" fragte er sanft und schmiegte sich liebevoll an mich. Ich war verblüfft und gerührt. Unsere Anstrengung trägt Früchte - manchmal schneller, als wir erwarten.

© Snowqueen

Wenn Kinder popeln - wie (un)gesund ist das?

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Kind popeltWie den Trockennasenprimaten ist uns Menschen das Popeln quasi in die Wiege gelegt. Bei einer Umfrage gaben 91 % der Befragten zu, dass sie regelmäßig popeln würden. Dass nur 254 von 1.000 Teilnehmern die Frage überhaupt beantworteten, zeigt, dass dieses Thema ein großes gesellschaftliches Tabu ist. Als Eltern müssen wir uns jedoch früher oder später mit dem Thema auseinandersetzen, denn so gut wie jedes Kleinkind hat regelmäßig den Finger in der Nase.

Eine Theorie besagt, dass das Popeln ursächlich für unser überdurchschnittliches Gehirnwachstum sein könnte. Das Gehirn macht nur 2 % unseren Körpergewichtes aus, verbraucht aber 40 % des eingeatmeten Sauerstoffs. Durch ständiges Nasebohren sollen sich die Nasenlöcher geweitet haben, wodurch sich nach und nach die Sauerstoffversorgung verbesserte.
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Ist mein Kind schulreif? Wann Kinder als schulfähig gelten

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Meine Töchter Fräulein Chaos und Fräulein Ordnung sind gleich alt. Trotzdem kam eine von ihnen 2016 zur Schule, und die andere wird 2017 eingeschult werden. Wir haben uns damals für diesen etwas ungewöhnlichen Schritt entschieden, weil wir nach intensiver Betrachtung der Schulreifekriterien zu dem Schluss kamen, dass Fräulein Ordnung zwar kognitiv absolut schulfähig war, aber nicht in anderen Punkten, wie emotionale und soziale Reife. Sie war in unseren Augen zwar schul-reif, aber nicht schulhof-reif.

Definition der Schulreife

"Schulfähigkeit ist die Summe ganz bestimmter Verhaltensmerkmale und Leistungseigenschaften eines Kindes, die es braucht, um im Anfangsunterricht und in der weiteren Schulzeit Lernimpulse wahrzunehmen, aufzugreifen und im Sinne einer Lernauseinandersetzung zu nutzen, um persönlichkeitsbildende und inhaltliche Weiterentwicklungen im emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Bereich aufzunehmen und umzusetzen. Dabei ist die Schulfähigkeit als ein vernetzter Teil eines Ganzen zu betrachten: Sie ist immer abhängig von den besonderen Rahmenbedingungen einer Schule und den Persönlichkeitsmerkmalen und fachlichen Kompetenzen der dort tätigen Lehrkräfte." [Krenz, A., Ist mein Kind schulfähig?, 2014, S. 71]
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