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Basteln für Unkreative - Unser Test von Bastelsets

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Unkreativität hat definitiv einen Namen: Danielle. Offenbar scheint sich Bastellegasthenie auch noch zu vererben - meine Kinder leiden in einer etwas schwächeren, aber in meinen Augen durchaus bedrohlicheren Ausprägung: ihnen fehlt dabei etwas ganz Entscheidendes: meine Unlust und das Desinteresse. Das führt leider dazu, dass sie basteln wollen - aber nicht wirklich kreative Ideen dafür haben. Und dann ernsthaft mich (mich!) fragen, ob ich "was Schönes" mit ihnen basteln kann.

Ich hatte anfangs ernsthaft und ganz blauäugig gedacht, ein Bastelkorb mit allerlei buntem Papier, diversen Klebstoffen (sogar mit Glitzer!), zahllosen Bastelscheren (auch solche, die lustige Wellen schneiden!) und weiterem Kreativitätszubehör (Federn, Pfeifenreiniger, Bambusstäbe!) führt dazu, dass meine Kinder seelig stundenlang an trüben Herbstnachmittagen eifrig ein Kunstwerk nach dem anderen produzieren und ganz ohne meine Mithilfe ihre Kreativität vollkommen frei entfalten. Sowas soll ja angeblich manchmal tatsächlich funktionieren. Die Tochter meiner besten Freundin ist bastelbezüglich höchstbegabt - ganz allein konzipiert sie Korkmännchen oder Schafe und setzt ihre Ideen kreativ in die Tat um:


Bei meinen Kindern sehen Basteleien so aus:


Ja auch irgendwie "schön", aber oft sind meine Kinder mit den Ergebnissen nicht ganz so zufrieden. Weil mir Freestyle-Basteling so gar nicht liegt, kann ich ihnen leider nicht helfen, befriedigendere Kunstwerke zu erschaffen.

Für diesen (wahrscheinlich wieder schrecklich langen und dunklen) Winter habe ich mich auf die Suche nach "Kreativunterstützern" gemacht - offenbar geht es vielen anderen Eltern auch so wie mir, denn der Fachhandel bietet jede Menge Kreativprodukte an. Ich habe mir die neuesten, schönsten, kreativsten und ausgefallensten Bastelunterstützungsprodukte angeschaut  und mit meinen Kindern in den letzten Wochen ausprobiert. Die Sets, die uns am besten gefallen haben,möchte ich Euch im folgenden Artikel vorstellen. Einige der Sets haben uns die Hersteller auf unsere Nachfrage freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt - diese sind mit einem Stern gekennzeichnet. 

Fischer Tip* 

 
Feucht klebbare Maisstärkedingens kennen wahrscheinlich die meisten von Euch. Die farbigen Stücke aus Stärke kleben aneinander, wenn man sie vorher befeuchtet. Meine Tochter bekam einen Eimer Playmais zum 3. Geburtstag geschenkt - sie klebte ungefähr sieben Stücke zusammen, aß weitere drei und verteilte die übrigen 490 Playmaise im Wohnzimmer. Ich sammelte geduldig alle ein und versteckte den Eimer, in der Hoffnung, dass es ein besseres Alter dafür gäbe und holte ihn zwei Jahre später wieder hervor. Dieses Mal klebte sie hingebungsvoll eine halbe Stunde an einer Figur (während ihr kleiner Bruder genüsslich mindestens 7 Stücke verspeiste) und warf sie dann wütend in die Ecke, weil Vorlage und Endprodukt keinerlei Ähnlichkeit hatten. Während ich sie tröstete, kippte der Bruder den Eimer einmal quer durchs Zimmer, um komfortabel an die offenbar leckersten blauen Stücke heranzukommen. Ich hasse das Zeug - ehrlich! Aber dennoch bin ich vom Konzept der Kartoffel-/Maisstärke-Klebe-Elemente aber dennoch absolut überzeugt.

Um den Umgang mit dem Zeug in geordnete Bahnen zu lenken, haben wir Fischer Tip ausprobiert. Uns wurde eine Premium Box XL zur Verfügung gestellt, die etwa 1.000 sogenannte Tips aus Kartoffelstärke enthält. Außerdem finden sich darin ein Schwammtuch, um die Maisstärkeelemente zu befeuchten und sieben verschiedene Werkzeuge, um die Tipps zu bearbeiten. Außerdem ganz wichtig für mich: Klare Bastelanleitungen, die Kinder  relativ leicht umsetzen können

Mit dem enthaltenen Messer können auch Dreijährige gut die Tips schneiden - eine Verletzungsgefahr besteht nicht. Mit dem Bausteinformer lassen sich Ziegel formen, die sich zu imposanten Bauwerken (oder wackeligen Pferdeställen) verkleben lassen. Zwei Mauerschablonen helfen dabei. Dafür ist ein bisschen Feinmotorik erforderlich, aber meine 6-jährige Tochter war ganz fasziniert vom "Mauern". Mit der enthaltenen Reibe kann man Tips effektiv zerbröseln (was die Lieblingsbeschäftigung meines 3-Jährigen war) und dekorativ ergänzen.

Der Bastelnachmittag mit den Fischer-Tips hat uns großen Spaß gemacht - ich kann es wirklich empfehlen. Was mir besonders gut gefallen hat: auch Kinder verschiedenen Alters kann man damit gleichzeitig beschäftigen. Dabei kann man entweder mit verteilten Aufgaben gemeinsam bauen oder jeder baut an einem Kunstwerk mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Wenn die Tips alle sind, kann man sie nachkaufen - 1000 Stück kosten um die 13 EUR. Weil es meiner Tochter so großen Spaß gemacht hat, bekommt sie zu Weihnachten die Fashion-Box, mit der sie Kleider für Papppuppen (fünf P in einem Wort!) zusammenkleben kann.

Meine ersten Nähprojekte


Wie wäre es mit etwas Handarbeit? Das Set Meine ersten Nähprodukte enthält Material für 5 verschiedene Nähsets, mit denen Kinder eine kleine Tasche, einen Brustbeutel, einen Bilderrahmen, eine Notizblockhülle und ein Stiftemäppchen nähen können. Die einzelnen Teile sind schon ausgeschnitten und werden mit einer Plastiknadel und einer dicken Schnur miteinander verbunden. Die Kunstwerke können dann mit Glitzersteinen und Schmuckelementen aus Schaumstoff verziert werden. Die Nadel ist natürlich so stumpf, dass dabei nichts passieren kann. 

Schon 4-Jährige Kinder können mit dem Set ans Nähen herangeführt werden - meine 6-Jährige war mit Feuereifer dabei. Sie konnte nach kurzer Anleitung fast ganz alleine die einzelnen Projekte nähen und war so begeistert, dass ich einen Nähkoffer nachkaufen musste, mit dem sie noch weitere Dinge nähen konnte.

Mini Pop-Up Buch*


Sehr witzig fand ich die Idee, ein Mini-Pop-Up-Buch zu gestalten. Das Set enthält ein leeres Buch, verschiedene Pop-Up-Elemente, Aufkleber und ein paar Stifte. Allerdings ist man hier auch als Eltern gefordert: Eine kurze Geschichte will ausgedacht und grafisch umgesetzt sein. Da das Kleben der Pop-Up-Elemente auch nicht ganz so einfach ist, sind Pop-Up-Bücher eher etwas für Kinder ab 7 bis 8 Jahren. Zumindest wenn man sie länger sinnvoll beschäftigen möchte. Zwar fand es auch mein 4-Jähriger  sehr lustig, ein Buch zu erstellen, er war jedoch recht schnell fertig mit Sticker kleben und Undefinierbares malen. Die Sticker sind schwarz-weiß und können ausgemalt werden - sie helfen der Phantasie bei der Entwicklung einer kleinen Geschichte auf jeden Fall auf die Sprünge.

Wem das Gestalten Spaß macht, der kann auch einumfangreichere Pop-Up-Buch-Set kaufen.

Glitzer-Schmetterlinge gießen*


Mit dem SES-Set Glitzerschmetterlinge gießen kann man verschiedene Gips-Figuren gießen und anschließend bemalen und/oder beglitzern. Der Gips ist im Set enthalten und reicht etwa für ganz viele Figuren. Man sollte also nicht sofort die komplette Packung anrühren, sondern nur einen Teil davon. Sollte er zur Neige gehen, kann man auch ganz normalen Gips aus dem Baumarkt holen - er sollte möglichst fein sein und etwas flüssiger angerührt werden, weil die Figuren doch teilweise sehr filigran sind. Das Anrühren und Abfüllen des Gipses ist natürlich eine kleine Schweinerei - aber ähnlich wie beim Backen macht das natürlich einen großen Teil des Reizes für die Kinder aus. 

Das Aushärten dauert einige Stunden, danach müssen die Figuren aus der Form gelöst werden. Ich empfehle, dass das Herauslösen von den Erwachsenen übernommen wird, weil die Figuren sonst leicht zerbrechen können (was erfahrungsgemäß zu Tränen führen kann). Anschließend kann fröhlich drauf los gemalt und beglitzert werden. Das Set enthält sowohl Farbe, als auch Glitzer. Beides lässt sich mit dem beigefügten Pinsel gut aufbringen, wenn man die Figuren jedoch ähnlich fein strukturiert bemalen will, wie auf der Packung, braucht man einen dünneren Pinsel. Da man das aber in der Regel trotzdem nicht hinbekommt, sollte man die Packung möglichst außer Sichtweise räumen, dass die Kinder nicht davon frustriert sind, dass ihre Ergebnisse nicht den abgebildeten entsprechen. 

Fazit: Der Sauereifaktor ist recht hoch, zumindest für das Gießen ist die Hilfe von Erwachsenen notwendig. Aber an den Schmetterlingen hatten meine Kinder beide großen Spaß - daher kann ich sie wirklich empfehlen.

Farben-Schleuder*


Mit einer Farbenschleuder kann man einzigartige Spritzbilder erzeugen. Dazu legt man ein Stück Papier in die Schleuder und bringt sie durch das Drücken eines Knopfes in Bewegung. Der Schleuder liegt ein Set mit drei flüssigen Farben bei. Diese kann man mit einer ebenfalls enthaltenen Pipette dann auf das Papier tropfen. Es entstehen immer neue Bilder - meinen Kindern hat das außerordentlich viel Spaß gemacht. Dem Set liegt auch eine Anleitung bei, die verschiedene Ideen und Techniken enthält. Nachdem wir alle Farben verbraucht haben, habe ich bei IKEA die MÅLA-Farben gekauft (8 Flaschen für 6,99 EUR) - die haben genauso gut funktioniert, wie die Originalfarbe.

Der Mechanismus ist manchmal etwas schwergängig oder stockt, so dass es sich empfiehlt, dass einer ausschließlich die Schleuder in Betrieb hält, damit sich der andere auf das Farbentropfen konzentrieren kann. Etwas schade fand ich, dass nur so wenige passende Blätter dabei waren, so dass man recht schnell neue zurecht schneiden muss (was durch die runde Form nicht sooo unaufwändig ist). 

Vogelhäuschen bauen* 


Meine Kinder lieben Vögel und verbringen einige Zeit an der Terrassentür, um welche zu beobachten. Besonders im Winter haben sie große Freude daran, die Vögel zu füttern (hier gibt es übrigens wichtige Tipps des Naturschutzbundes zur Fütterung). Dieses Jahr wollten sie ein eigenes Vogelhäuschen basteln und auch dafür gibt es ein Produkt für Doppeltlinkshänder - "Mein erstes Vogelhäuschen" von Kosmos.

Das Häuschen wird ganz ohne Leim, Nägel und Werkzeuge zusammengebaut, da die Teile ineinander gesteckt werden. Im Set sind 12 Wachsmalstifte enthalten, mit denen das Häuschen angemalt wird. Wie es um die Haltbarkeit bestellt ist, werde ich später berichten - noch hängt das Häuschen noch wenig von der Witterung beeinflusst in unserem Garten.

Geometrischer Schmuck*


Großen Spaß hat meiner Tochter das Set Geometrischer Schmuck von Faber Castell gemach. Es enthält verschiedene Schmuckelemente aus Kunststoff (gold und silber metallic, weiß rosa, gelb und blau), farblich unterschiedlicheSchnüre, einige Ketten und Armbänder aus Metall und vier Ohrring-Rohlinge. Außerdem im Set befinden sich Klebstoff und eine Schere. Dank der Bastelanleitung hat man relativ schnell heraus, wie es funktioniert und gerade Kinder, die sehr ordnungsliebend sind und es optisch harmonisch mögen, werden Gefallen an den geometrischen Formen finden. Kinder die es lieber wild und durcheinander mögen, macht dieses Set wahrscheinlich nicht ganz so viel Spaß. 

Sandbilder


Auch eine tolle Idee sind Sandbilder - wir haben beim letzten Kindergeburtstag mit Sablimage von SentoSphere tolle Bilder gestaltet. Jedes Set enthält 4 Bilder zu bestimmten Themen wie Fische und Delfine, Pferde, Tiere in Afrika, Tiermandalas, Dinosaurier,Autos oder Prinzessinnen. Die Bilder sind mit ganz vielen kleinen Klebefolien überzogen, die man farbweise abzieht. Die Sets enthalten jeweils 16 Dosen mit farbigem Sand, der dann auf die Klebeflächen gestreut wird. Überschüssiger Sand wird durch Bewegen des Bildes abgeschüttelt und wieder in die Dose gegeben. So entstehen nach und nach bunte Sandbilder. Die Kinder sind total begeistert davon und beschäftigen sich mit einem Bild durchaus auch mal eine Stunde. Die Ergebnisse sehen wirklich nett aus und werden bei uns im Kinderzimmer aufgehangen.

Origami*


Ich bin ja ein großer Fan von Japan und sehr fasziniert von Origami. Mit dem Bastelset von Faber Castell wollte ich meinen Kindern die Faltkunst näher bringen. Und sie waren begeistert! Das Set enthält 100 quadratische Blätter in vielen verschiedenen Designs, eine Schere, Kleber, Glitzer, Federn, aufklebbare Augen (für gefaltete Tiere), Strass,  Mizuhiki-Schnüre und eine tolle Anleitung mit ganz vielen Gestaltungsideen, die Schritt für Schritt erklärt werden. Meine Tochter und ich haben wirklich einige Stunden mit den bunten Blättern verbracht - mein kleiner Sohn fand es (noch) sterbenslangweilig.

Piraten Schiff*


Meinem Sohn gefiel am besten das Bastelset Pirate Ship von Faber Castell. Zwar erforderte es etwas Übung die Teile zusammen zu bauen, aber nach etwas Übung klappte es schon recht gut. Ein Fünfjähriger käme sicher alleine zurecht. Die Packung enthält einen Schiffsrohling, dem ein Segel angebaut werden muss. Dabei sind vier verschiedene Farben, mit denen das Boot noch bemalt werden kann. Besonders gut an dem Set gefällt mir, dass es komplett plastikfrei ist (bis auf die Farbtöpfe) - das Boot besteht ausschließlich aus Holz, Papier und Schnur.

Mit einem Preis von nur etwa 6 EUR ist das auch ein etwas ausgefalleneres Geschenk für Kindergeburtstage.

Seifen gießen*


Ebenfalls von SES ist das Set Glitzer-Seifen gießen. Super praktisch dabei: Das Bastelendprodukt ist verbrauchbar - ein Vorteil, den Vielbastler-Eltern sicher zu schätzen wissen. Die Packung enthält einen Seifenblock, der in der Mikrowelle erhitzt wird, bis er schmilzt. Das ist relativ geruchsintensiv, weswegen man alternativ eine Erwärmung im Wasserbad erwägen kann. Anschließend wird die Masse mit den beiden beiliegenden Farben (rosa und hellblau) mithilfe einer Pipette gefärbt und Glitzer dazu gegeben. 

Mit der beiligenden Seifenmasse kann die beiliegende Form etwa ein- bis zweimal befüllt werden. Sie enthält insgesamt neun verschiedene Motive. Das Abfüllen in die Formen können Grundschulkinder schon gut selbst schaffen - meinem kleineren Sohn habe ich dabei geholfen. Zwar ist die Form mehrfach verwendbar, aber die Qualität leidet mit jeder Verwendung, da man die Stücken herausdrückt. Mit etwas Duftöl kann man der Seife auch noch einen Geruch verleihen - (wenn man es nicht ganz so glitzerig mag, kann man auch gleich zum Set Duftseifen gießen greifen).

Fazit: Das Set macht Spaß und ist auch als kleinere Aktivität für Kindergeburtstage geeignet - viel länger als 20 Minuten kann man sich damit jedoch nicht wirklich beschäftigen. Wir haben dadurch aber tatsächlich Lust aufs Seife machen bekommen und die Kinder gießen jetzt schon eifrig, um zu Weihnachten die Verwandten zu beglücken. Wir sind aber auf Pralinenformen, ganz normale Drogerie-Seife, Bastelglitter und Lebensmittelfarbe umgestiegen - das ist langfristig deutlich effizienter. 

Bunte Silikonarmbänder*


Kennt ihr diese Armbänder, die man sie gegen das Handgelenk schlägt und die sich dann automatisch zusammenrollen? Auch solche kann man mit einem Set von Faber Castell selbst gestalten. Die Packung enthält fünf farblich unterschiedliche Silikon-Rohlinge, die nach Herzenslust individuell gestaltet werden können. Dazu kann man etwas schmalere und etwas breitere Gummis verwenden. Außerdem enthält das Set zehn kleine Anhänger aus Metall, die ebenfalls angebracht werden können. 

Ich persönlich fand die Idee irgenwie nicht so richtig überzeugend, aber wie das immer so ist: Meine Tochter fand das Set großartig. Sie wünscht sich nun, dass ich noch ein Set für ihren siebenten Geburtstag kaufe, damit sie mit ihren Freundinnen dann Schnapparmbänder basteln kann. 

Dieser Artikel wird immer mal wieder aktualisiert, wenn wir ein neues Produkt entdecken, das uns gut gefallen hat, werden wir dieses ergänzen. 

© Danielle

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